«Ich war gerade am Telefon, als ich den Knall gestern Abend hörte», sagt Daniel Karbacher von der Zürcher Urania-Sternwarte zu Blick.ch. «Dass Meteore in die Atmosphäre eindringen und am Himmel zu sehen sind, ist nicht ungewöhnlich. Aber dass er so gross ist und man einen derart lauten Knall hört, ist sehr unüblich.»
Fünf bis sechs Sekunden sei der Meteor am Himmel zu sehen gewesen,sagt Jonas Schenker von der Fachgruppe Meteorastronomie (FMA) der Agentur SDA.
Die Donnergeräusche wiesen daraufhin, «dass er in tiefere Luftschichten vorgedrungen ist». Er dürfte sich der Erdoberfläche bis auf rund 20 Kilometer genähert haben.
Mit mindestens 20 Kilometern pro Sekunde unterwegs
«Genau lässt sich das aber zu diesem Zeitpunkt nicht sagen», sagt Karbacher. Dem lauten Knall nach zu urteilen, war der Meteor «mit mindestens 20 Kilometern pro Sekunde unterwegs».
Auch die Grösse des Meteors ist schwer abzuschätzen. «Das kann von einem tonnenschweren Stück bis zu ein paar Dutzend Kilo gehen.»
Es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Objekt in den freien Fall übergehe, zu leuchten aufhöre und es zu einem Einschlag komme, sagt Schenker. Seiner Ansicht nach dürfte das Himmelsteilchen beim Eintreten in die Erdatmosphäre etwa faustgross gewesen sein.
Der Meteorit, der 2013 im russischen Tscheljabinsk einschlug, hatte beim Eintritt in die Atmosphäre einen Durchmesser von 19 Metern.
Ob der Meteor tatsächlich irgendwo einschlägt, werde sich in den nächsten Tagen zeigen, sagt Karbacher. «Wenn man die verschiedenen Sichtungen auswertet, kann man die Flugbahn ungefähr nachvollziehen.»
Aber auch wenn er irgendwo einschlagen sollte, ist nicht sicher, dass er gefunden wird: «Je nach Grösse ist es schwierig, den Meteor zu orten, wenn ihn nicht gerade jemand beim herabstürzen beobachtet hat.» Seriöse Meldungen über einen Einschlag liegen bis jetzt nicht vor. (eg/SDA)
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