In der Nacht auf heute stieg ein scheinbar riesiger Mond am Horizont auf, er wirkte heller und grösser als sonst. Es war so weit: Der Supermond grüsste vom Himmel. «Umgangssprachlich spricht man von einem Supermond, wenn der Mond sich ganz nahe an der Erde befindet und dieser Zeitpunkt mit einem Vollmond zusammenfällt», erklärt Daniel Karbacher, Astronom bei der Urania-Sternwarte in Zürich.
Der Mond umrundet die Erde in etwa 27 Tagen. Die durchschnittliche Entfernung liegt dabei bei 384'000 Kilometer. Das war heute Nacht anders: Der Abstand zur Erde betrug «nur» 357'000 Kilometer. Diesen Zeitpunkt bezeichnet man Perigäum. Deshalb konnte man den Mond in der Nacht auf Mittwoch als Supermond bezeichnen.
Warum erscheint uns der Mond so Gross?
«Dass der Mond uns viel grösser erscheint, liegt an einer visuellen Täuschung», erklärt Karbacher. Beim Aufgehen des Mondes am Horizont erscheint uns der Mond immer wesentlich grösser als hoch im Himmel.
«Das liegt daran, dass unser Gehirn annimmt, dass Objekte am Horizont unserer Erfahrung nach wesentlich näher sein müssen, als hoch am Himmel», sagt der Astronom. Hinzu kommt, dass der Mond die ganze Nacht durch rund zehn Prozent grösser scheint als sonst.
Wann und wo sieht man den Supermond am besten?
Der Mond ging am Abend um 19.12 Uhr im Osten auf und wanderte dann im Laufe der Nacht in Richtung Süden. Die geringste Entfernung zur Erde hatte er in dieser Vollmondnacht dann um etwa 20 Uhr.
Wegen der aktuellen Situation war es empfehlenswert, den Supermond von Zuhause aus auf dem Balkon oder am Fenster zu bestaunen.
Wie kam es zum Begriff Supermond?
«Den Ausdruck Supermond gibt es in der Astronomie so eigentlich nicht», sagt Karbacher. Es gäbe keine offizielle und klare Definition dieses Phänomens. Der Begriff Supermond hat sich einfach umgangssprachlich bei uns etabliert.
Zuerst verwendete ihn 1979 der Astrologe Richard Nolle. Der Wissenschaftler verfolgte die These, dass bei einem «Super Moon» die Wahrscheinlichkeit von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erheblich grösser sei. Dafür gibt es aber bis heute keine wissenschaftlichen Belege. (sib)