Tausende Reisende kehren heute aus dem verlängerten Wochenende zurück in den Alltag – dies wird dieses Jahr besonders qualvoll. Und zwar egal, welches Reisemittel gewählt wird: Neben der üblichen Stau-Tortur beim Gotthard sind auch europäische Flugverbindungen und der nationale Zugverkehr gestört.
Britische Panne mit weitreichenden Folgen
So hat bereits gestern ein Ausfall des IT-Systems der British Airways das Debakel angekündet. Wegen IT-Probleme sagte die Fluglinie alle Flüge von London Heathrow und Gatwick ab – und verursachte ein weltweites Debakel im Luftverkehr.
Verspätungen, Flugausfälle, spärliche Betreuung und wenig Informationen verdarben unzähligen Menschen das Wochenende.
Die Fluggesellschaft vermutet, dass ein Problem in der Stromversorgung den Systemausfall verursacht hat.
200 Flüge annulliert
Während auch in Italien die Folgen der Panne bei der British Airways zu spüren sind, kämpfen italienische Fluggäste mit zusätzlichen Problemen: Das Personal der Alitalia trat heute in den Streit. Das Ergebnis: 200 Flüge wurden annulliert.
Von 21 Flügen, die am Sonntagvormittag den Flughafen im sizilianischen Catania hätten verlassen sollen, starteten lediglich 12. Doch es gibt Hoffnung: Alitalia teilte mit, dass 80 Prozent der Passagiere Platz auf anderen Flüge finden konnten.
Unfall auf SBB-Hauptverkehrsachse
Auch wer auf den Zugverkehr setzte als Reisemittel, wurde mit Verspätungen und Ausfällen zur Geduld gezwungen: Wegen eines Personenunfalls beim Bahnhof Bern-Wankdorf wurde der Bahnverkehr um 10.30 Uhr auf den Hauptachsen im Raum Bern vorübergehend unterbrochen.
Zwar konnte ein Grossteil der Züge ab 14 Uhr wieder einigermassen normal verkehren – doch mit Folgeverspätungen und einzelnen Zugsausfällen musste noch den ganzen Nachmittag gerechnet werden, schrieb die SBB.
Bereits am frühen Sonntagmorgen war der Bahnverkehr durch einen Unfall beeinträchtigt worden. Ein 22-jähriger Mann wurde im Bahnhof Sursee LU von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Er hatte sich aus vorerst ungeklärten Gründen auf dem Bahntrassee aufgehalten, wie die Luzerner Kantonspolizei mitteilte.
Die Bahnstrecke Olten - Luzern war während rund einer Stunde im Bereich des Bahnhofs Sursee nur eingeschränkt befahrbar.
Drei Stunden Stau am Gotthard
Und auch auf den Strassen ist Geduld gefragt: Am Gotthard staut es bereits seit dem späteren Sonntagmorgen. Bis am Nachmittag reihten sich die Autos auf der Südseite des Gotthard-Portals auf der A2 auf bis zu elf Kilometern Länge. Damit entstand eine Wartezeit von rund drei Stunden – unter der prallen Sonne.
Der Verkehrsinformationsdienst viasuisse hatte für den Nachmittag sogar mit einer Staulänge von mehr als zwölf Kilometern gerechnet. Am späteren nachmittag staute es noch immer auf einer Länge von elf Kilometern, was einer Wartezeit von rund drei Stunden entsprach.
Bereits am Samstag hatte der Verkehrsinformationsdienst viasuisse starken Rückreiseverkehr gemeldet. Die Staulänge vor dem Südportal des Gotthard-Tunnels hatte am Nachmittag bis zu sechs Kilometer betragen. Am Abend löste sich der Stau schliesslich auf. (SDA/kra/stj)