Nur die besten Raclette-Streicher schafften es nach Mailand. Aus über 100 Bewerbungen und per mehrstufigem Casting hatte die PR-Organisation Valais/Wallis Promotion im Frühling vier «Racleures» ausgewählt, die vor dem Schweizer Pavillon an der Expo in Mailand Raclette abstreichen und verkaufen sollen. Sie mussten erfahren sein, charmant und belastbar. Schliesslich rechnete man damit, in Spitzenzeiten 250 Raclette-Portionen pro Stunde anzurichten – in den sechs Expo-Monaten insgesamt rund 130'000.
Doch dann kam die Hitzewelle. Bei über 30 Grad im Schatten hatte kaum ein Besucher Lust auf geschmolzenen Käse und ein Gläschen Walliser Fendant. Gerade einmal rund 12'500 Raclette-Portionen seien bislang verkauft worden, sagt Nicolas Crettenand, Expo-Projektleiter von Valais/Wallis Promotion, zu Blick.ch. Das sind nicht mehr als rund 120 Portionen pro Tag.
Es fehlte offenbar an Motivation
Um die Nachfrage anzukurbeln, wurde der Take-Away-Stand schliesslich an einen schattigeren Ort gezügelt – doch der neue Standort sei weit weniger gut sichtbar, weshalb die Anzahl hungriger Kunden noch kleiner geworden sei. Das sagte Eddy Baillifard, der als Vize-Präsident der Branchenorganisation Walliser Raclette AOP bei der Wahl der Raclette-Streicher beteiligt war, zu «Rhone FM».
Die Folge: drei der vier sorgfältig ausgewählten Raclette-Streicher warfen Anfang Monat das Handtuch - und das, nachdem die vierte «Racleuse» bereits Anfang Juni wegen eines anderen Jobs gekündigt hatte. Den älteren Herren habe es schlichtweg an Motivation gefehlt, sagt Baillifard. Einer der Mitarbeiter habe zudem ein Alkoholproblem gehabt.
Raclette-Fest geplant
Valais/Wallis Promotion spricht von «persönlichen Gründen», die die drei Männer zur Kündigung bewogen hätten. Es handle sich um eine natürliche Fluktuation, sagt Crettenand. Und betont: «Raclette zuzubereiten ist ein sehr anspruchsvoller Job – nicht zuletzt wegen der Hitze».
Diesen muss wegen des fehlenden Fachpersonals nun vorübergehend ein Team von Palexpo, das für das Gastropersonal im Schweizer Pavillon verantwortlich ist, übernehmen. Es würden aber bereits Gespräche laufen, um bald zwei neue Raclette-Streicher nach Mailand zu holen, sagt Crettenand.
Denn den Raclette-Ofen abstellen will man keinesfalls. Der Verkauf des Walliser Käses sei eine «tolle Marketing-Aktion», die erlaube, «das Gericht der ganzen Welt vorzustellen», schwärmt Crettenand. Die Besucher seien sehr zufrieden mit der Qualität des Raclettes. Um den Käse noch bekannter zu machen, überlege man sich nun, im Oktober ein Raclette-Fest mit DJ zu veranstalten. Wohl der Hoffnung, dass die Raclette-Streicher dann endlich so viel zu tun haben wie ursprünglich gedacht. (lha)
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