Wegen einer Bombendrohung hat die Landespolizei in Liechtenstein das Städtle in Vaduz geräumt. Die Bevölkerung wurde am späten Freitag gebeten, das Zentrum des Hauptortes zu meiden.
Wie die liechtensteinische Landespolizei am frühen Samstag mitteilte, sei um 21.12 Uhr eine Bombendrohung durch einen anonymen Telefonanruf eingegangen. Ein Mann habe auf Englisch erklärt, dass im Städtle Vaduz in rund 30 Minuten ein Sprengsatz hochgehen werde. Er wolle damit Palästina unterstützen. Den Anruf beendete er mit dem islamischen Gebetsruf «Allahu akbar» («Gott ist gross»). Die Landespolizei sperrte aufgrund dieser Drohung umgehend das Städtle Vaduz weiträumig ab und räumte das Gebiet.
Gleichzeitig hatte das Fussballländerspiel Liechtenstein gegen Bosnien-Herzegowina in Rheinparkstadion stattgefunden, das die Gastgeber mit 0:2 verloren. Wegen der Städtle-Sperrung kam es nach dem EM-Qualifikationsspiel zu grösseren Menschenansammlungen und zu Verkehrsbehinderungen.
Entwarnung
Das Städtle wurde zunächst mit einem Sprengstoffhund der Stadtpolizei St. Gallen abgesucht. Um 1.45 Uhr gab die Polizei Entwarnung. Die Suche mit dem Sprengstoffhund konnte beendet werden. Es wurde kein Sprengsatz festgestellt.
Die Landespolizei hat Ermittlungen zur Bombendrohung aufgenommen. Im Einsatz standen neben der Landespolizei auch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), die Feuerwehr Vaduz und der Rettungsdienst des Liechtensteinischen Roten Kreuzes.
Zunächst war unklar gewesen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Fussballspiel und der Bombendrohung bestand. Laut der Onlineausgabe der Zeitung «Vaterland» wurde auch das Streetfood-Festival auf dem Rathausplatz in Vaduz geräumt. (kes)