Der Berner Stadtrat hat zwei weitere Kredite für den Ausbau des Bahnhofs Bern freigegeben. Zusätzliche 2,5 Millionen Franken sprach er für die Planungsaufwendungen bis 2019, und mit 6,8 Millionen Franken beteiligt sich die Stadt am neuen Bahnhofzugang Bubenberg.
Stadt, Kanton, SBB, der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) und weitere Partner wollen den Bahnhof Bern bis 2025 ausbauen. Geplant ist unter anderem ein neuer RBS-Bahnhof.
Ausserdem sollen die Publikumsanlagen der SBB mit neuen Passagen und je einem Zugang beim Bubenbergzentrum und auf der Grossen Schanze erweitert werden. Zudem will die Stadt den Verkehr rund um den Bahnhof neu organisieren.
Für den neuen Bahnhofzugang beim Bubenbergzentrum rechnen die Planer mit Gesamtkosten von 96,3 Millionen Franken. Der Bund übernimmt einen Drittel, der Kanton den Rest. Weil die Stadt vom neuen Zugang profitiert, hat sie gemäss kantonaler Gesetzgebung ebenfalls einen Beitrag zu leisten.
Gegen «Monsterpäckli«
Zu reden gab im Stadtrat der Zugang Bubenberg und Länggasse. Die SVP verlangte zwei separate Kredite einerseits für die Personenunterführung Bubenberg, anderseits für die Verkehrsmassnahmen im Umfeld von Bubenbergzentrum und Länggasse. «Wir wollen nicht ein «Monsterpäckli» auf einmal verabschieden», argumentierte Alexander Feuz (SVP). Der Rückweisungsantrag wurde abgelehnt.
Chancenlos war auch der Rückweisungsantrag von Luzius Theiler (GPB-DA) und Christa Ammann (AL). «Wir brauchen ein Denkpause und müssen uns fragen, ob es nicht auch etwas bescheidener geht«, sagte Theiler. Er und Ammann wollten alle bisherigen und künftigen Kredite für den Ausbau des Bahnhofs in einer Vorlage dem Volk vorlegen.
Die Berner Stimmberechtigten werden voraussichtlich im Jahr 2019 über Verkehrsmassnahmen und einen Teil des Ausführungskredits befinden können.
»Guter Deal«
Die BDP-CVP-Fraktion bezeichnete den Betrag von 6,8 Millionen als «guten Deal». Die FDP warnte vor einer «Salamitaktik«, unterstützte den Ausbau aber schlussendlich. Die linken Parteien stellten sich hinter den Gemeinderat und bezeichneten das Projekt mehrheitlich als «dringend nötig».
Erleichtert wird die Planung für den neuen Bahnhofzugang Bubenberg durch Pläne der SBB. Sie haben den an der Ecke gelegenen Teil des Bubenbergzentrums gekauft und erwägen den Abbruch des Gebäudes. Wie der Neubau aussehen soll, ist offen. (SDA)