Das markant gemusterte Waranen-Paar ist das erste seiner Art im Zolli. Heimisch sind diese Tiere neben diversen anderen Waranenarten in Nordwestaustralien und leben primär in trockenem, felsigem Land. In Basel wird ein solches simuliert mit Sandboden, Kletterbäumen und Wärmeplätzen im Terrarium.
Warane finden ihre Beute bei der Jagd auch mit dem Geruchssinn: Ihre gespaltene Zunge nimmt beim Züngeln Duftstoffe auf, die dann das Jakobsonsche Organ im Gaumen analysiert. Die beiden Zungenspitzen arbeiten dabei separat, was eine recht präzise Ortung ermöglicht. Auch der Mensch besitzt übrigens dieses Organ, das jedoch nur rudimentär entwickelt ist.
Die mit gegen 20 Zentimetern kleinen Spaltenschildkröten haben den Namen von ihrem Lebensraum: Als Langbeiner mit weichem und flachem Panzer klettern sie ausgezeichnet - selbst über Maschendrahtzäune - und lassen sich bei Gefahr in Steinspalten fallen. Da verkeilen sie sich mit den Beinen und mit Einatmen, bis der Panzer festsitzt.
Im Basler Zolli werden die eigenwilligen Tiere, die in der Natur einzelgängerisch leben, seit der Eröffnung des Etoscha-Hauses 2001 gehalten. Bei der Fortpflanzung sind sie indes nicht nur sehr ruppig - was den Stärksten zum Zuge kommen lässt -, sondern auch zickig, weshalb Nachwuchs nach 2010 nun erst zum zweiten Mal vermeldet werden kann.
Die Schildkröten pflegen nur zur Paarung Umgang miteinander, dann aber heftig: Das Männchen verfolgt und beisst das Weibchen so lange, bis dieses einwilligt und sich auf den Rücken kippen lässt. Das Weibchen legt später ein einziges Ei in eine Spalte oder in den Boden. Die Jungen schlüpfen nach 120 bis 220 Tagen, je nach Temperatur.
Diesmal hatten die drei Weibchen um das Jahresende sieben Eier gelegt. Nach 160 Tagen unter Brütern an drei verschiedenen Orten sind nun vier Jungtiere geschlüpft. Der Zolli hofft, dass in den nächsten Woche noch weitere Eier lebenden Nachwuchs generieren.
Stolz ist der Zolli, weil im vergangenen Jahr europaweit nur 14 weitere Spaltenschildkröten-Junge in sechs Zoos vermeldet worden sind. In deren Heimat Kenia und Tansania erschwert das Einsammeln für den Tierhandel die natürliche Fortpflanzung; ihre Populationen sind heute isoliert und die Art damit bedroht.
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