Die Armee musste am Montag einen «mutmasslichen Verlust von Sprengmitteln» einräumen – «im Bereich von mehreren Kilogramm»! Bei einer Kontrolle in der Infanterie-Durchdiener-Rekrutenschule in Aarau wurde bemerkt, dass Sprengstoff fehlte.
Wie die «Basler Zeitung» heute berichtet, ist das offenbar jedoch nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich ist der Diebstahl anscheinend noch viel gravierender: Neben den lebensgefährlichen militärischen Sprengstoffen Trotyl und Plastit sollen auch für Sprengungen nötige «Zündkapseln 8» und Zündschnüre verschwunden sein.
Zusätzlich dazu seien «zahlreiche» Handgranaten abhandengekommen.
Angestellte der Logistikbasis beteiligt?
Bisher wurde angenommen, der Diebstahl sei in der Durchdiener-Rekrutenschule 14 in Aarau passiert. Die Zeitung schreibt weiter: «Informationen, über welche die BaZ verfügt, legen nun aber den vorläufigen Schluss nahe, dass nicht die Truppe, also Rekruten oder Kader der Durchdiener-Schule in Aarau als einzige mögliche Täter infrage kommen, sondern auch ein oder gar mehrerer Angestellte der Logistikbasis der Armee, also Profis.»
Die Plombierungen der betroffenen Transportkisten seien offenbar beschädigt gewesen. Treffen die Informationen der Zeitung zu, ist klar: Die Sprengmittel-Behälter waren bereits vor der Kontrolle in Aarau geöffnet und wieder verschlossen worden. Die Kisten seien mit anderem Material gefüllt gewesen.
Es handelt sich also allem Anschein nach um einen Diebstahl und nicht «um eine fehlerhafte Beladung der Munitionskisten oder um einen Fehler in der Buchhaltung», was Armeesprecher Daniel Reist in seiner Stellungnahme von Anfang Woche ebenfalls in Betracht zog. (noo)