Sprengmittel-Klau in Aarauer RS
Armee sucht intern nach Schwachstellen

Der Diebstahl von Sprengmitteln in einer Aarauer RS ist weitaus gravierender als zunächst angenommen. Jetzt hat Armee-Chef André Blattmann eine armeeweite Überprüfung von Prozessen angeordnet.
Publiziert: 15.09.2016 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:15 Uhr
«Zahlreiche» Handgranaten sind nicht auffindbar.
Foto: Keystone

Der Fall um den Verlust von Sprengmitteln in der Durchdiener-Rekrutenschule 14 in Aarau spitzt sich weiter zu. Nachdem heute Morgen bekannt wurde, dass neben mehreren Kilogramm Sprengstoff auch Zündkapseln und Zündschnüre abhandengekommen sind, hat nun die Armee sofortige Massnahmen angekündigt.

In Absprache mit dem Departementsvorsteher des VBS hat der Chef der Armee, André Blattmann (60), eine armeeweite Überprüfung von Prozessen und deren Abläufe angeordnet, wie das VBS heute Nachmittag mitteilte. Die Armee sei sich der Verantwortung bewusst, die sie im Umgang mit sensitivem Material und gefährlichen Gütern hat, heisst es darin.

In allen erkannten Fällen hätten die verantwortlichen Kommandanten unverzüglich eine Untersuchung durch die Militärjustiz angeordnet. Die Überprüfung der Prozesse und Abläufe soll allfällige Gemeinsamkeiten zwischen den Ereignissen aufdecken und eine allfällige Systematik erkennen lassen.

Die Armee hatte am Montag einen «mutmasslichen Verlust von Sprengmitteln» im Bereich von «mehreren Kilogramm» eingeräumt. Wie die «Basler Zeitung» heute berichtete, war der Diebstahl aber noch viel gravierender als zunächst kommuniziert: Neben den lebensgefährlichen militärischen Sprengstoffen Trotyl und Plastit sollen auch für Sprengungen nötige «Zündkapseln 8» und Zündschnüre verschwunden sein. Zusätzlich dazu seien «zahlreiche» Handgranaten abhandengekommen. (SDA/noo/gr)

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