Spontane Hilfe oder Missionierung?
Freikirchler-Alarm im Asylzentrum

Gleich mehrere Freikirchen haben beim Asylzentrum in Thun ihre freiwillige Hilfe angeboten. Experten ist dieses Engagement jedoch suspekt.
Publiziert: 23.12.2015 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:01 Uhr
Sind Flüchtlinge auch Ziel von Freikirchen-Missionierungen? (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/APA/BARBARA GINDL

Eigentlich klingt das Vorhaben durchaus nobel: 26 Vertreter von diversen evangelischen Freikirchen, Landeskirchen und Hilfswerken haben am letzten Freitag in Thun ihr freiwilliges Engagement für Asylsuchende angekündigt. «Wir wollten die Hilfsangebote im Zusammenhang mit dem Bundesasylzentrum in Thun koordinieren», sagt EVP-Grossrat Marc Jost gegenüber dem «SRF Regionaljournal».

An anderen Orten bestehen solche Angebote bereits: Religiöse Gruppierungen bieten den Asylsuchenden dort unter anderem Kultur- und Sprachkurse an, organisieren Fussball-Partien, Jugendgruppen oder auch Treffpunkte ausserhalb der Unterkünfte. «Dass man dabei auch über Glaubensfragen spricht, ist für viele Flüchtlinge ganz normal», erklärt Marc Jost. Das sei schliesslich in den Kulturen vieler Asylsuchender üblich.

«Der Missionsauftrag steht im Zentrum»

Weniger erfreut über die Unterstützung von Freikirchlern ist hingegen Regina Spiess von Sekten-Fachstelle Infosekta. Sie findet es zwar grundsätzlich begrüssenswert, wenn sich Leute um Flüchtlinge kümmern. «Es wird unserer Meinung dort schwierig, wo ein Engagement mit irgendeiner Form von Mission verbunden wird», sagt Spiess. Ob das auch im Thuner Asylzentrum der Fall sei, könne sie nicht beurteilen. «Der Missionsauftrag steht aber bei Freikirchen und jeder Art von evangelikalem Glauben im Zentrum.»

Marc Jost sieht das anders: «Die Mission der Kirche ist es immer, die Nächstenliebe zu leben.» Der Auftrag der Kirche sei es deshalb, den Menschen in jedem Lebensbereich zu dienen. «Das kann auch ein geistliches Angebot sein, wenn es diese Menschen wünschen.» (cat)

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