John Travolta (66) trauert um seine tote Frau. Kelly Preston starb am Sonntagmorgen an Brustkrebs. Den Kampf hatte die 57-jährige Schauspielerin nach zwei Jahre verloren.
In der Schweiz bildet «Discovering Hands» Sehbehinderte aus, mit ihren Händen Brustkrebs früher zu erkennen. Denn sie verfügen über einen feineren Tastsinn, erkennen schon kleinste Veränderungen im Brustgewebe. Marcel Niederer von «Discovering Hands» sagt zu BLICK: «Blinde Frauen können mit einer entsprechenden Ausbildung bereits Gewebeveränderungen ab einer Grösse von 6 bis 8 Millimeter erkennen.» Zum Vergleich: Ein Arzt erkennt Veränderungen von 10 bis 20 Millimeter und eine Patientin selbst erst ab einer Grösse von 25 Millimeter.
Mit viel Fingerspitzengefühl
Die Methode ist ganz einfach: Die sogenannten Tastuntersucherinnen wandern mit den Fingerspitzen über jeden Zentimeter der Brust. Die Behandlung dauert ungefähr 40 Minuten und damit etwas länger als bei einem Arzt. Aber das Ergebnis ist laut dem Unternehmen überzeugend: Menschen mit Sehbehinderung erkennen Brustkrebs zuverlässiger als ein ausgebildeter Arzt, wie eine Studie der Universität Erlangen bestätigt.
Die Ausbildung dauert neun Monate, sagt Niederer. Ein wichtiger Bestandteil sei auch, eine genaue Erklärung dazu, was ertastet wurde, damit der Gynäkologe ein besseres Verständnis bekomme.
Untersuchung in der Schweiz noch nicht möglich
Während der Untersuchung wird der Frau ein sogenanntes Tastband auf die Brust gelegt. Dieses habe Markierungen angebracht, ähnlich wie bei der Blindenschrift. Wenn dann etwas ertastet wurde, kann die Untersucherin die genaue Stelle angeben.
Frauenärzte kämpfen oft mit Zeitdruck, die zusätzliche Unterstützung könnte bei der Früherkennung von Brustkrebs helfen. Dennoch: Der menschliche Tastsinn ersetzt weder die Mammografie noch den Ultraschall. Die blinden Helfer haben aber noch einen weiteren Vorteil: Für Frauen, die aus Scham eine Brustuntersuchung meiden, ist es leichter, wenn Blinde diese Aufgabe übernehmen.
Wer eine solche Behandlung in Anspruch nehmen möchte, muss aktuell nach Deutschland oder Wien reisen. In der Schweiz wird die Untersuchung noch nicht angeboten, die entsprechende Ausbildung der Frauen ist jedoch im Gange.