Das ist die Art Freundschaft, welche die Schweiz nicht will: Politiker der Rechtsaussen-Partei Pnos haben diesen Sommer ihre Rassisten und Freunde in den USA besucht. Am 1. Dezember 2018 kommt es zum Gegenbesuch: Der Weiss-Rassist Richard Spencer soll dann an einer Pnos-Veranstaltung teilnehmen.
Die Kleinstpartei will dann Nationalisten aus verschiedenen Ländern zum Event «Europa Nostra II» einladen. Geplant sind Vorträge über Patriotismus, Nationalismus und «alternative völkische Ideen», wie Parteichef Dominic Lüthard auf Anfrage sagt.
Mit dabei auch Richard B. Spencer, ein waschechter Rassist, Anhänger der Alt-Right-Bewegung, der Menschen weisser Hautfarbe als überlegen betrachtet und immer wieder gegen andere Ethnien und Religionen hetzt. Seine Schlachtrufe erinnern an mörderische Zeiten unter Hitler: «Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!»
Doch Lüthard scheint damit kein Problem zu haben: «Nicht jeder Teilnehmer muss mit allen Punkten des Referenten einverstanden sein.»
Kapo Bern weiss von der Veranstaltung
Wo genau die Veranstaltung stattfinden wird, wollte die Pnos nicht bekannt geben. Auf Anfrage hiess es nur, dass es «voraussichtlich im Kanton Bern» sein wird. Bei der Berner Kantonspolizei weiss man von solchen Gerüchten: «Wir haben Kenntnis davon, dass diese Veranstaltung voraussichtlich im Kanton Bern stattfinden soll», sagt Sprecherin Franziska Liniger.
Man werde die Veranstaltung «grundsätzlich wie jede andere Veranstaltung behandeln». Sprich: Keine Abklärung, ob irgendwelche Gäste eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit sind. Denn sonst hätte die Kantonspolizei erfahren, dass gegen Spencer bereits eine Einreisesperre gilt.
Zu einer möglichen Einreisesperre sagte die Kantonspolizei lediglich: «Falls eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht, werden wir entsprechende Massnahmen ergreifen.»
Die Pnos sagte auf Anfrage, dass man «noch nicht definitv» wisse, ob eine Einreisesperre gilt. «Plan B ist so oder so, dass Spencer, wenn er nicht einreisen dürfte, eine Live-Botschaft an die anwesenden übertragen würde. Wir sind jedoch optimistisch», heisst es von Lüthard weiter. (pma)