Die vier St. Galler Spitalverbunde haben am Donnerstag umfangreiche Restrukturierungen bekannt gegeben. Unter anderem sollen in den kommenden fünf Jahren rund 440 Stellen abgebaut werden.
Wegen der schwierigen finanziellen Situation der vier St. Galler Spitalverbunde sollen nun umfangreiche Sparmassnahmen umgesetzt werden, hiess es an der Medienorientierung am Donnerstag. Die Ausgaben sollen mittel- bis langfristig um jährlich rund 60 Millionen Franken gesenkt werden.
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Entlassungen am Spital Linth
«Die finanzielle Lage ist dramatisch. Wir sind gezwungen, einschneidende Massnahmen in jeglichen Kostenbereichen zu treffen, damit sich das mittelfristig ändert», sagte der Verwaltungsratspräsident des Kantonsspital St. Gallen, Stefan Kuhn, am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Allein am Kantonsspital werden rund 260 Stellen verschwinden, verteilt über die Jahre 2023 und 2024.
Weitere Entlassungen betreffen die Spitäler in der Region Rheintal Werdenberg Sarganserland sowie das Spital Linth. An den Standorten in Grabs und Altstätten sollen rund 80 Stellen in diesem und dem nächsten Jahr sowie weitere 45 Stellen im Jahr 2027 abgebaut werden. Am Spital Linth in Uznach müssen in nächster Zeit 34 Personen gehen, sowie etwa sieben Kräfte im Jahr 2025 eingespart werden.
Administration betroffen
Kuhn macht klar: Ohne Stellenabbau sind die Sparmassnahmen nicht umsetzbar. «Wir bedauern sehr, dass dafür die Streichung von rund 440 Stellen nötig ist. Dies wird für alle Spitäler ein schmerzlicher Prozess sein, aber leider ist es aus Sicht des Verwaltungsrates und den Geschäftsleitungen unumgänglich.»
Die Spitalverbunde beschäftigen knapp 9000 Mitarbeitende. Der Abbau von 440 Stellen soll über fünf Jahren verteilt umgesetzt werden. Wie hoch der Anteil der Kündigungen sein wird, sei noch nicht klar. Die Massnahme werde in erster Linie Supportfunktionen und die Administration treffen. Die Qualität bleibe aber unverändert, versprach Kuhn. (nad/SDA)