Schon Ende September und Anfang November waren in der Schweiz die hier so seltenen Polarlichter gesehen worden. Das farbenprächtige Naturschauspiel könnte sich heute wiederholen. Denn am Mittwochabend unserer Zeit hat die Sonne bei einer heftigen Eruption der Klasse M9.8 eine gewaltige Menge Plasma ins Weltall geschleudert – nur wenige Prozentpunkte von der stärksten Kategorie X entfernt. Die heftige Plasmawolke hat Kurs auf die Erde genommen, dürfe im Verlauf des Freitags eintreffen und damit auch für Polarlichter über der Schweiz sorgen.
Wenn, dann sind die Polarlichter am ehesten in den frühen Morgenstunden zu sehen. Der geomagnetische Sturm auf der Sonne vor zwei Tagen soll laut Forschern nicht nur wie üblich bis in den 50. Breitengrad beobachtet werden können. Aufgrund des heftigen Sonnensturms könnte das Himmelsspektakel auch niedrigere Breitengrade erreichen. Die Schweiz liegt zwischen dem 48. und 46. Breitengrad.
Weltraumexpertin spricht von «Volltreffer»
«Ein Volltreffer! Der beeindruckende Sonnensturm wird voraussichtlich am Mittag des 1. Dezember die Erde treffen», freut sich die Nasa-Expertin Tamitha Skov auf X.
Ein Blick in den Himmel in Mitteleuropa, empfiehlt auch die Weltraumwetterphysikerin, dürfte sich vor allem in den frühen Morgenstunden lohnen. «Wenn das Magnetfeld richtig ausgerichtet ist, ist damit zu rechnen, dass die Polarlichter bis tief in die mittleren Breiten reichen», so die Forscherin.
Blick Richtung Norden
Wenn das Wetter mitspielt, könnten die ersten Polarlichter in mittleren Brietengraden am frühen Morgen heute Freitag, 1. Dezember, sichtbar werden. Die Polarlichter könnten aber auch noch bis zum frühen Abend des Freitags zu sehen sein. Am stärksten wird der geomagnetische Sturm aber tagsüber, in der Schweiz etwa gegen 13 Uhr. Da die Nächte derzeit besonders lange sind, erhöhen sich damit die Chancen, den Polarzauber am Himmel auch mit freiem Auge zu sehen.
Bei klarem, möglichst dunklem Himmel also nach Norden schauen – am besten ausserhalb von Ortschaften. Auf der Südhalbkugel übrigens müsste man nach Süden blicken. Dort kommt das Polarlicht vom Südpol und wandert nach Norden.
«Gefährdungsdossier» des Bundes
Doch nicht nur ein Himmelsspektakel blüht. Auf der Erde sind Fehlfunktionen bei der Stromversorgung, Orientierungsprobleme bei Satelliten im Erdorbit sowie Störungen von Funkfrequenzen möglich.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) warnt in einem 2020 veröffentlichten «Gefährdungsdossier», dass ein Sonnensturm zum Phänomen des Magnetsturms und Stomausfällen führen kann. «Viele elektronische Geräte funktionieren vorübergehend nicht», wird gewarnt. Betroffen seien besonders Gebiete nahe der Pole, doch Nordlichter seien währenddessen bis weit in den Süden sichtbar, auch in der Schweiz.
Mit dem Abklingen der radiologischen und geomagnetischen Stürme normalisiere sich die Lage. Bis alles wieder normal funktioniere, vergehe eine Woche. Ein Szenario mit «grosser» Intensität sei «in der Schweiz grundsätzlich vorstellbar», sagt das Bundesdossier, «aber selten zu erwarten».
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