Ein Bier auf der Terrasse ist für viele der Durstlöscher des Sommers. «Die Stange läuft immer», sagt Jvan Paszti, Inhaber und Barkeeper von der Old Crow in Zürich. Aber erfüllt sie auch ihren Zweck?
Bier besteht zu über 90 Prozent aus Wasser und ist vergleichbar mit isotonischen Sportgetränken. Denn Bier beinhaltet genau jene Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper beim Schwitzen verliert. Einziges Problem: Der Alkohol.
Dauerbrenner auf der Sommerkarte
Markus Meury von Sucht Schweiz empfiehlt daher: «Lieber zuerst den Durst mit viel Wasser oder Fruchtsaft löschen.» Im Vergleich mit anderen alkoholischen Getränken schneide Bier aber besser ab.
Aperol Spritz und Hugo sind auch dieses Jahr nicht von der Sommerkarte wegzukriegen. Laut Paszti wird bei der Hitze auch gerne mal ein Gin Tonic bestellt. Gastronom Kaspar Fenkart (Sport-Bar und Central Zürich) spürt zudem einen Anstieg beim Moscow Mule, einem Cocktail mit Ingwergeschmack.
«Mixgetränke sind gefährlich»
Generell sagen beide: Im Sommer werden mehr Long- als Shortdrinks bestellt. «Die Leute brauchen Flüssigkeit», so Fenkart. «Während die Wintergetränke eher schwer sind, ist im Sommer viel mit Kohlensäure gewünscht.»
Doch genau vor dieser Kombi warnt Alkohol-Experte Meury: «Mixgetränke sind gefährlich, denn diese sind meist süss. Der Zucker täuscht über den Prozentgehalt hinweg und wirkt zudem gegen die alkoholbedingte Müdigkeit. Wichtige Stoppsignale werden so übersehen.» Bei der Hitze wirke der Alkohol intensiver.
«Wegen des Wassermangels ist der Alkohol im Körper konzentrierter», so Meury. Der Rausch setze früher ein. «Was nicht heisst, dass er schneller vorbei ist. Die Leber benötigt bei der Hitze ebenso lange für den Abbau wie bei kühlem Wetter.»