Ein Schweizer Soldat geht auf ein Auto zu, schlägt aus dem Nichts mit dem Sturmgewehr die Seitenscheibe ein und sagt: «Militär, guten Tag!» – «Was ist los?», fragt der Mann am Steuer. Dann schlägt der Soldat den Seitenspiegel ab und meint: «Ihr Seitenspiegel ist kaputt!»
Das 14-Sekunden-Video verbreitet sich seit gestern wie ein Lauffeuer im Internet. Auch BLICK berichtete über das Gaga-Video des Gebirgsschützenbataillons 6. Einige Kommentatoren fanden die Aktion daneben, die meisten aber amüsierten sich darüber.
Spass hatten auch die schauspielernden Soldaten. Denn die ganze Aktion war nicht etwa ein Ernstkampf, sondern ein gespielter Sketch. Das Auto war ein Abbruchauto, das einer der Akteure selber organisiert hatte, wie ein Soldat, der dabei war, auf Facebook schreibt.
Im Anschluss an die Video-Aktion wurde das Auto in ein Tobel gefahren, damit die Soldaten die Bergung üben konnten. Danach wurde das Auto verschrottet.
«Wir haben zu wenig motivierte Soldaten»
Für den Soldaten ist das Video beste Werbung für die Armee: «Ich finde das Video genial, und es zeigt, dass das Militär auch Spass machen kann. Wir haben schon sonst zu wenig motivierte Leute, die auch bereit wären, weiterzumachen», schreibt er auf Facebook.
Slapstick-Videos als Motivationsspritze also. Ob die Armee dies auch so sieht, bleibt offen. «Wir werden mit den Beteiligten reden, um den Hintergrund zu erfahren», sagt Armee-Sprecher Walter Frik zu BLICK. Klar sei derzeit bloss, dass es tatsächlich ein Abbruchfahrzeug war.
Ohne Bewilligung Videomaterial aus dem Dienst veröffentlicht
Was die Armee den Spass-Soldaten überhaupt vorwerfen kann, wird sich zeigen. Ein Verstoss ist allerdings schon klar: Soldaten ist es grundsätzlich verboten ohne Bewilligung Videomaterial aus dem Dienst zu veröffentlichen. Wie die Disziplinarstrafe aussieht, darüber entscheidet der Kommandant.
Dass die Soldaten ihren Job zu wenig ernst nehmen, findet der beteiligte Soldat überhaupt nicht. Er meint auf Facebook: «Im Ernstkampf will ich an der Seite von solchen Leuten kämpfen, weil ich ihnen vertraue und man sich aufeinander verlassen kann.» (sas)