Fussballfans aufgepasst: Es geht um die Zukunft der wichtigsten Live-Spiele im Fernsehen! Wer überträgt künftig was und wo, zu welchem Preis?
Am 3. Dezember läuft die Ausschreibungsfrist des europäischen Fussballverbandes Uefa für die TV-Rechte von Champions League und Europa League nach der kommenden Saison 2020/2021 ab. Bald sind auch Verhandlungen über neue Verträge für die Raiffeisen Super League und die deutsche Bundesliga fällig.
Das ist die Situation heute: Teleclub, die Pay-TV-Tochter der Swisscom, hat sich die Exklusivrechte der Fussball-Königsklasse Champions League bis 2021 für alle Spiele gesichert. Zu welchem Preis, darüber will niemand offen reden. Insider wissen: gegen 20 Millionen Franken pro Saison; für jeweils ein Spiel am Mittwoch im Free TV soll die SRG vier Millionen bezahlen.
Teleclub-Konkurrenten halten sich bedeckt
Für Zuschauer kostet das Sportpaket bei Teleclub mit Champions League, Europa League und Super League pro Monat 29.90 Franken. Fans eines bestimmten Klubs in der Champions League können einzelne Spiele für 7.50 Franken sehen. Die Swisscom-Konkurrenten UPC und Sunrise bieten das Teleclub-Sportabo gegen Aufpreis an.
Billig sind die Champions-League-Rechte nicht. In Deutschland haben sich der Fernsehanbieter Sky und der Streaming-Dienstleister DAZN 200 Millionen Euro für die Saison 2020/2021 geteilt und damit ARD/ZDF um 50 Millionen überboten. Und wer bietet hierzulande was? Potenzielle Schweizer Mitbewerber halten sich bedeckt. Weder die Niederlassung von Sky Deutschland in Neuenburg noch Konkurrent UPC wollen sich darüber äussern. In der Branche ist es üblich, dass ein Anbieter, der 20 Prozent mehr bietet als der nächste, den Zuschlag ohne weitere Runde erhält. Die Chancen für Teleclub – mit Swisscom im Rücken – stehen gut.
Roland Mägerle (49), Leiter von SRF Sport und Business Unit Sport SRG, äussert sich als Einziger klar: «Natürlich möchten wir dem Schweizer Publikum in allen Sprachregionen die Uefa-Klubwettbewerbe auch in Zukunft im Free TV präsentieren. Deshalb nimmt die SRG an den Ausschreibungen für die nächsten drei Saisons teil.» Mägerle betont, die Mittel für den Spitzenfussball seien beschränkt: «Im Sinn der Gebührenzahler gibt es für uns eine klar definierte Obergrenze.»
Viele Fussballspiele nur noch gegen Bezahlung
Die SRG berichtet über 30 Sportarten live und gibt für diese Rechte im Schnitt 48 Millionen pro Jahr aus. Der SRF-Manager bedauert: «In weiten Teilen Europas sind die Liveübertragungen der wichtigsten Sportevents, insbesondere beim Fussball, nur noch gegen Bezahlung zu sehen.»
So ist es auch bei den Leckerbissen am Dienstag und Mittwoch im Teleclub, mit Spielen wie Real – PSG, Roter Stern – FC Bayern, Juventus – Atletico Madrid, Liverpool – SSC Neapel, Chelsea – Valencia oder Barcelona – Dortmund.
Gratis zu sehen sind nur zwei Spiele: Galatasaray Istanbul – FC Brügge am Dienstag um 18.15 Uhr auf dem Free-TV-Kanal Zoom von Teleclub sowie voraussichtlich Barcelona – Borussia Dortmund am Mittwoch bei SRF zwei um 21 Uhr.
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