So reagierten Medien auf den BLICK-Aufruf
«Ein toller Einfall»

Der BLICK-Appell an die Türken in der Schweiz, am 16. April gegen Erdogans Diktatur zu stimmen, findet hierzulande breite Zustimmung – und gibt auch im Ausland zu reden.
Publiziert: 15.03.2017 um 18:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:07 Uhr
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Lob aus der Branche: Der «Tages-Anzeiger» beschreibt die BLICK-Aktion als «originelle Version von Boulevard-Journalismus».
Foto: Screenshot

Der BLICK-Aufruf an die Türkinnen und Türken in der Schweiz schlägt weiter Wellen. Beim türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan (63) kam die Aktion erwartungsgemäss schlecht an, genauso wie bei regierungsnahen Medien. Auf so manchem türkischen News-Portal prangte in der Folge ein Hakenkreuz anstelle des Schweizerkreuzes (BLICK berichtete).

Und bei uns? Im Gegensatz zu Erdogan und seinen Gefolgsleuten wurde der BLICK-Appell hierzulande überaus positiv aufgenommen. Diverse Schweizer Medien berichteten über die teils heftigen Reaktionen aus der Türkei, darunter auch das Westschweizer Fernsehen RTS.

«Erinnert an den Fall Böhmermann»

Breite Unterstützung gab es unter anderem aus dem Bundeshaus, wo viele Politiker dem BLICK Respekt zollten. «Der Aufruf ist mutig, und er ist richtig und wichtig», sagt etwa FDP-Ständerat Philipp Müller. 

Lob gibt es aber auch von Kollegen aus der Branche. So schreibt der «Tages-Anzeiger»: «Das ist eine originelle Variante von Boulevard-Journalismus. Und ein toller Einfall.» Der Fall erinnere an Jan Böhmermann und dessen Schmähgedicht, das die türkische Regierung ebenfalls in Rage gebracht hatte, heisst es im Artikel. Böhmermanns Instrument sei die Satire gewesen, jene des BLICK der Journalismus.

Selbst im Ausland sorgte der BLICK-Aufruf für Aufsehen. So liess sich die deutsche «Bild»-Zeitung offensichtlich von der Montagsausgabe des BLICK inspirieren – und griff den türkischen Präsidenten heute auf der Titelseite an: «Bild sagt Erdogan die Wahrheit ins Gesicht. Sie sind kein Demokrat! Sie schaden Ihrem Land! Sie sind hier unerwünscht!» (gr)

Darüber stimmen die Türken heute ab

Die Regierungspartei AKP um Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (63) bringt ihre umstrittene Verfassungsreform vor das Volk. Konkret: Das Parlamentssystem der Türkei soll in ein Präsidialregime umgewandelt werden. Kommt die Vorlage durch, wird Erdogan nicht nur Staats-, sondern auch Regierungschef sein. Erdogan könnte Minister nach eigener Lust und Laune ernennen, das Parlament auflösen und bei der Besetzung der Gerichte mitreden. Gleiches gilt auch für Rektoren an den Universitäten.

Kommt das Referendum durch, könnte die Regierung auch nicht mehr mittels eines Misstrauensvotums abgesetzt werden. Gesetzesvorhaben des Parlaments liessen sich mit einem simplen Veto blockieren. Nach Angaben der AKP sollen die Bestimmungen das Land stabilisieren – die Opposition fürchtet hingegen eine Diktatur.

Die Regierungspartei AKP um Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (63) bringt ihre umstrittene Verfassungsreform vor das Volk. Konkret: Das Parlamentssystem der Türkei soll in ein Präsidialregime umgewandelt werden. Kommt die Vorlage durch, wird Erdogan nicht nur Staats-, sondern auch Regierungschef sein. Erdogan könnte Minister nach eigener Lust und Laune ernennen, das Parlament auflösen und bei der Besetzung der Gerichte mitreden. Gleiches gilt auch für Rektoren an den Universitäten.

Kommt das Referendum durch, könnte die Regierung auch nicht mehr mittels eines Misstrauensvotums abgesetzt werden. Gesetzesvorhaben des Parlaments liessen sich mit einem simplen Veto blockieren. Nach Angaben der AKP sollen die Bestimmungen das Land stabilisieren – die Opposition fürchtet hingegen eine Diktatur.

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