Sind Zürcher Verkehrs-Polizisten zu streng?
Busse trotz liebem Parkplatz-Brief

Nadja von Ah parkte in Zürich, wollte zahlen, aber konnte nicht. Deshalb schrieb sie einen netten Zettel. Eine Busse bekam sie trotzdem.
Publiziert: 18.02.2017 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:00 Uhr
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Eine Notiz für die Polizei: Nadja von Ah weist darauf hin, dass die Parkuhr ihren Fünfliber nicht geschluckt hat. Dazu notierte sie ihre Handy-Nummer und klebte gar einen Fünfliber an die Scheibe.
Foto: Blick

Nadja von Ah aus Thalwil ZH hatte es die letzten Tage eigentlich schön: Sie weilte beruflich im warmen Thailand und gönnte sich nach der Rückkehr in die Schweiz am Mittwoch noch einen Coiffeurbesuch. Sie parkierte ihren Jeep an der Dufourstrasse und lief zur Parkuhr, um sie mit Münz zu füttern – doch die schluckte das Geld nicht.

Nadja von Ah kam aus Thailand zurück.
Foto: Zvg

Da es eilte, behalf sich Nadja von Ah mit einem freundlichen Hinweis an die Verkehrspolizei: «Der Taxometer ist kaputt! Fünfliiber fällt durch! Bitte anrufen.» Dazu schrieb sie ihre Handynummer sowie die Adresse des Coiffeurs auf ein Blatt Papier und klebte es an die Autoscheibe.

Kurz darauf kam tatsächlich eine Verkehrspolizistin. Wie ein Zeuge zu BLICK sagt, las sie die Notiz. Doch statt anzurufen, machte sie ein Foto und klemmte eine Busse unter den Scheibenwischer – 40 Franken, zahlbar innert 30 Tagen.

Kritik an städtischer Mentalität

Als Nadja von Ah erfährt, dass sie eine Busse kassierte, ist sie fassungslos. «Haben die nichts Besseres zu tun?» Sie würde wegen fünf Franken nicht lügen und solche Hinweisschilder verfassen.

Von Ah sieht das Problem grundsätzlich in der städtischen Mentalität: «Das war mal anders! Mehr Sex, mehr Humor und mehr Menschlichkeit würden den meisten hier echt gut tun.»

Die Stadtpolizei rechtfertigt die Busse: «Unsere Mitarbeiter haben für solche Fälle immer Münz bei sich, um die Parkuhr zu testen», erklärt Polizeisprecher Marco Cortesi.

Mit einem anderen Geldstück versuchen

Frau von Ah bleibt bei ihrer Darstellung: «Ich lüge nicht, mein Fünfliiber fiel durch!» Sie fragt sich zudem, ob sich der Polizist zu schade war, ins wenige Meter entfernte Coiffeurgeschäft zu gehen. 

Für Cortesi ist das jedoch keine Option: «Die Mitarbeiterin hat korrekt nach den gesetzlichen Vorschriften gehandelt. Es tut mir leid, dass das Fünffrankenstück von Frau von Ah vom Automaten nicht richtig erkannt wurde.»

Er findet, dass es durchaus zumutbar gewesen wäre, dass sie es noch mit einem anderen Geldstück versucht hätte, um zu überprüfen, ob der Automat defekt sei. «Dass sie eine Notiz hinterlassen hat, war jedoch richtig, darum wurde die Parkuhr überprüft», sagt Cortesi.

Die beschuldigte Frau könnte die Busse noch beim Stadtrichter anfechten. «Das ist mir zu dumm. Ich zahle jetzt die 40 Franken. Die hätte man lieber gespendet», sagt von Ah. (pma)

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