Sie sind gescheit, supergescheit: Hollywood-Biest Sharon Stone soll einen IQ von 153 haben, kürzlich wurde in England sogar ein zweijähriges Mädchen mit einem sagenhaften IQ von 152 getestet und in den USA ist es schon fast üblich, in einer Job-Bewerbung seinen Intelligenz-Quotienten anzugeben.
Die schlauen Köpfe haben sogar einen Club gegründet, damit sie sich unter ihresgleichen tummeln können: Mensa heisst er und die Aufnahmebedingungen sind hart. Nur wer beim 90-minütigen Intelligenz-Test (er kostet bei Mensa Schweiz 75 Franken) zu den besten zwei Prozent gehört, wird in die Liga der Superhirne aufgenommen. Gegenwärtig hat Mensa Schweiz rund 800 Mitglieder, weltweit sind es über 100000.
Wie sieht das Vereinsleben von Hochleistungsdenkern aus? Worin liegt der Reiz, sich seine Kollegen auch nach der IQ-Statistik auszusuchen? Blick Online fragte Luigi Rotta, Vize-Präsident von Mensa Switzerland.
Blick Online: Herr Rotta, was sagt der IQ-Test überhaupt aus?
Luigi Rotta:
Mensa-Mitglieder haben einen hohen IQ, outen sich quasi als hochintelligent. Sind Sie sich deswegen Spott gewöhnt?
Sie sprechen einen wunden Punkt an: Viele Mitglieder hier in der Schweiz würden es nie an die grosse Glocke hängen, dass sie bei uns dabei sind. Diese Besonderheit zu haben, gilt schon fast als «unschweizerisch». Anders in den angelsächsischen Ländern: Dort sind die Menschen stolz auf ihren hohen IQ.
Wie müssen wir uns ein Treffen von Mensa-Mitgliedern vorstellen?
Wir diskutieren viel oder machen Spiele, ein Treffen von Gleichgesinnten. Das Angenehme ist, dass Mensa-Mitglieder oft die gleiche, höhere Denkgeschwindigkeit haben. Die Konversation ist so vielleicht etwas flüssiger als bei Personen mit weit auseinander liegendem IQ-Wert. Und: An einem Spieleabend müssen die Regeln nur einmal erklärt werden und alle haben sie begriffen.
Genie, hochbegabt, hoher IQ – gibt es da Zusammenhänge?
Die Frage ist immer: begabt für was? Ob jemand turnerisch hochbegabt ist, herausragende kreative oder soziale Fähigkeiten hat – darüber sagt der Test natürlich nichts aus. Albert Einstein ist sicher ein Genie auf seinem Gebiet, war aber sicher nicht in allen Bereichen hochbegabt. Oder die Kreativität von HR Giger – vieles lässt sich eben mit einem Test nicht messen.
Ein hoher IQ gilt als erstrebenswert. Sind Mensa-Mitglieder generell erfolgreiche Menschen?
Nicht unbedingt. Wir haben aber einen hohen Prozentsatz an Akademikern oder Informatikern bei Mensa. Wahrscheinlich kommen solche Menschen eben eher einmal in Kontakt mit einem IQ-Test. Viele hoch intelligente Menschen haben auch nicht unbedingt erfolgreiche Schulkarrieren, weil sie eher unterfordert sind.
Was ist Ihre persönliche IQ-Zahl?
177 nach amerikanischer Statistik und 156 nach europäischer. Mein Wert besagt einfach, dass 99,9 Prozent beim IQ-Test schlechter abgeschnitten haben. Bei Mensa wird aufgenommen, wer es unter die besten zwei Prozent schafft. Unter Mensanern selber ist der eigene IQ nie ein Thema.