Wo sind sie inhaftiert?
Eugenio Figueredo, Eduardo Li, José Maria Marin, Julio Rocha, Costas Takkas, Jeffrey Webb, Rafael Esquivel (siehe Galerie) sitzen derzeit in Ausliefegerungshaft.
Wo genau die Topshots des Fussballverbands untergebracht sind, wollte das Bundesamt für Justiz (BJ) nicht bekanntgebenen. Die Personen befänden sich aber in einer «geeigneten Hafteinrichtung», sagte BJ-Sprecherin Ingrid Ryser auf Anfrage von Blick.ch.
Was droht ihnen?
Die USA werfen den Funktionären Annahme von Bestechungsgeldern und verdeckten Provisionen vor. Dabei geht es um Zahlungen in der Höhe von mehr als 100 Millionen US-Dollar, wie es heisst.
Erhalten haben sollen die Verhafteten die Gelder von Vertretern von Sportmedien und von Sportvermarktungsunternehmen – in einem Zeitraum von den frühen 90er-Jahren bis heute. Den mutmasslichen Tätern drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.
Wie lange dauert das Verfahren?
Die in Zürich verhafteten FIFA-Funktionäre werden nun befragt und möglicherweise unverzüglich an die USA ausgeliefert. Voraussetzung für eine sofortige Überstellung ist, dass sich die Festgenommenen in der Anhörung damit einverstanden erklären.
Tun sie das nicht, will das BJ die USA auffordern, ein formelles Auslieferungsgesuch zu stellen. Dann könnte das Verfahren mehrere Wochen oder gar Monate dauern.
Bleiben die Funktionäre in Haft?
Laut BJ-Sprecherin Ryser bleiben die FIFA-Funktionäre nicht zwangsweise während des ganzen Verfahrens inhaftiert. Sie hätten die Möglichkeit jederzeit ein Haftentlassungsgesuch zu stellen.
Wird diesem stattgegeben, werden die Personen – unter Auflagen – auf freien Fuss gestellt. Wie diese Auflagen aussehen, konnte Ryser jedoch nicht sagen. Das würde in jedem Fall individuell beurteilt. Sie dürfen die Schweiz aber nicht verlassen.
Findet die Fifa-Wahl am Freitag statt?
Ja, laut Fifa-Sprecher Walter de Gregorio: «Es gab nie die Idee, den Kongress oder die Wahl zu verschieben. Die Wahl findet wie vorgesehen statt.»
Finden die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Russland bzw Katar statt?
Laut Fifa ebenfalls ja. «Die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 werden in Russland und Katar gespielt.»
Ist Blatters Wiederwahl jetzt in Gefahr?
Nein. Sein einziger Gegner, Prinz Ali bin Hussein, ist ein Leichtgewicht. Ausserdem kann sich Blatter hinter dem Argument verstecken, dass die Fifa selbst im November 2014 bei der Bundesanwaltschaft Anzeige eingereicht hat - selbst wenn mit Jack Warner ein langjähriger Weggefährte und mit Jeffrey Webb ein Zögling des Wallisers unter den Verhafteten sind.