Aus der Not im Zusammenhang mit der Coronavirus-Ausbreitung versuchen einige Gauner Profit zu schlagen. Die Kantonspolizei Zürich wurde unlängst im Internet auf ein Inserat aufmerksam, in welchem Schutzmasken zu völlig überhöhten Preisen angeboten wurden.
Nachforschungen führten zu einer in Zürich wohnhaften Schweizerin (21). Ein verdeckter Ermittler vereinbarte ein Treffen für eine Übergabe, wie aus einer Mitteilung der Kantonspolizei Zürich hervorgeht. Am vereinbarten Ort in Zürich-Altstetten verlangte die Frau vom Polizisten in Zivil 100 Franken für zehn Stück. Zum Vergleich: Normalerweise kosten solche Masken etwa 50 Rappen pro Stück.
Die Wucherin wurde verhaftet und zur Befragung auf eine Polizeistation geführt. Sie wird zudem bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Weitere Fälle in Horgen und Winterthur
Die Kantonspolizei Zürich legte bereits vor einer Woche einem Masken-Wucherer das Handwerk. Bei ihm handelte es sich um einen 18-jährigen in Horgen ZH wohnhaften Schweizer. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten Dutzende Schutzmasken. Der Mann war noch unverschämter als die in Altstetten verhaftete Schweizerin: Er verlangte für fünf Masken fast 200 Franken.
Im Bezirk Winterthur ZH wurden zwei Personen überführt, die im Internet ein selber hergestelltes Mittel namens Corona-Killer anboten. Sie wurden zur Anzeige gebracht.
Warnung vor Schadsoftware und Fake-Shops
Auch die Walliser Kantonspolizei warnt vor betrügerischen Machenschaften im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Momentan zirkulieren gefälschte E-Mails, welche mit dem Absender des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) versehen sind. «Beim Öffnen der angehängten Datei bzw. beim Abrufen des Links, wird auf dem Computer unbemerkt eine Schadsoftware installiert», heisst es in einer Mitteilung.
Ausserdem würden Betrüger Anrufe tätigen und sich als Ärzte oder als Behördenmitglieder ausgeben. Im Gespräch versuchen sie ihre Opfer dazu zu bewegen, Bargeld für die Behandlung eines Verwandten oder Bekannten bereitzustellen. Andere Betrüger interessieren sich wiederum für mögliche Kontakte mit Infizierten und stellen beiläufig Fragen zu Bank- und Zahlungsdaten.
Die Polizei warnt auch vor Fake-Shops, welche medizinische Produkte anbieten und trotz Bezahlung nicht ausliefern. Es wird deshalb empfohlen, bei Kontaktaufnahmen oder Angeboten im Internet und bei Telefonanrufen rund um die Corona-Thematik besonders kritisch zu sein. (noo)