Metalltrümmer. Kaputte Fenster. Eingeschlagene Türen. Es sind Bilder wie im Wilden Westen, die in den vergangenen Monaten in der Schweiz für Aufsehen sorgten. Es sind Bilder, die eine neue, perfide Methode von Banküberfällen zeigen: Statt mit der Pistole in die Filiale zu laufen, sprengen die Räuber die Automaten.
Alleine Anfang Oktober knallte es viermal innerhalb einer Woche. In Utzenstorf BE, Vicosoprano GR, in Büren an der Aare BE und in Rothrist AG. Die Methode hat System. Laut «SRF» haben kriminelle Banden dieses Jahr 16 Mal in der Schweiz Automaten gesprengt oder es zumindest versucht. 2017 gab es noch zwei, 2018 vier und 2019 bereits 22 solcher Verbrechen.
Fast 127'000 Franken erbeutet
Dahinter stecken meistens Banden. Ein Verdächtiger befindet sich deshalb schon seit Monaten in der Schweiz in Untersuchungshaft. Der Rumäne wurde im Sommer von Österreich ausgeliefert, wie «SRF» mit Verweis auf ein Urteil des Bundesstrafgerichts berichtet. Ein mutmasslicher Komplize sitzt in Dänemark in Haft, ein Auslieferungsgesuch der Schweizer Behörden ist hängig.
Die beiden Männer werden verdächtigt, Mitte Dezember 2019 in Sevelen im Kanton St. Gallen mit Sprengstoff einen Bancomaten gesprengt zu haben. Die Täter haben damals fast 127'000 Franken Beute gemacht.
DNA hat Täter verraten
«SRF» berichtet mit Verweis auf das Urteil, wie die Ermittler dem Duo auf die Spur kamen: Auf zwei in der Nähe des Tatorts gefundenen Geissfüssen fand sich jeweils die DNA eines der beiden Männer. Die DNA des Komplizen wurde auch an einem weiteren gesprengten Bancomaten im Kanton Zürich gefunden.
Generell scheinen die Behörden mittlerweile ein Profil der Täter erstellt zu haben. «Sie agieren in Kleingruppen von drei bis vier Tätern. Sie stammen mutmasslich aus Osteuropa und französischen Banlieues», sagt Fedpol-Mediensprecher Florian Näf zu «SRF». (vof)
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