Sie sind klein, flink und knabbern gerne Autokabel an: Die Marder treiben wieder ihr Unwesen. Denn: Im Mai und Juni haben die Tiere Hochsaison. Dann suchen sie oft Unterschlupf in Autos und nagen an den Kabeln herum. Das Auto springt nicht mehr an, die Bremsen funktionieren nicht mehr richtig – Marderschaden. Jährlich entstehen dadurch Kosten von rund 40 Millionen Franken!
Paradebeispiel: Am Donnerstag hat ein Marder den Bahnverkehr im Bahnhof von Le Locle NE lahmgelegt. Das Tier hatte am frühen Morgen Kabel beschädigt.
Eine Auswertung des Versicherungskonzerns Axa zeigt: Die Ostschweiz ist eine Kabelknabber-Hochburg! Dort ist die Wahrscheinlichkeit für einen Marderschaden besonders hoch. Konkret: In den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Thurgau, St. Gallen und ausserdem im Kanton Jura. Hier liegt das Risiko bei 40 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. In Zahlen: Insgesamt werden bei der Axa pro Jahr 17'000 Schäden gemeldet. 3000 davon allein in der Ostschweiz.
Sie lieben Ford und Renault
Verschont bleiben dagegen Bewohner von Bergkantonen. «Steinmarder kommen in der Schweiz nur bis in mittlere Höhenlagen vor. In einem bergigen Kanton leben daher deutlich weniger Tiere als in tieferen Lagen», sagt Fredy Egg, Schadenchef bei der Axa, zu BLICK.
Das Gemeine daran: Die kleinen Nager scheinen auf Marken fixiert. Besonders häufig machen sie sich an Kabeln von Ford, Renault, VW und Skoda zu schaffen. Mehr Respekt haben die Tiere vor teureren Wagen. Nur selten zerbeissen sie die Kabel bei BMW, Jaguar und Mercedes. Wahrscheinlich dürfte die Marke zweitrangig sein, interessanter für die Tiere sei die Bauweise, so der Axa-Schadenchef.
Der beste Schutz gegen den Marder bietet eine geschlossene Garage. Und sollte doch mal das eigene Auto betroffen sein: Melden Sie sich bei Ihrer Vollkasko- oder Teilkasko-Versicherung. (jmh)
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