Nach dem «Fisch des Jahres» (Äsche) und der «Amphibie des Jahres» (Feuersalamander) ist nun das «Tier des Jahres» bekannt geworden: 2016 kommt dieser Titel der Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) zu. Der kleine Insektenfresser lebt an Bächen und Flüssen und erbeutet seine Nahrung tauchend und schwimmend. Mit ihrem giftigen Biss lähmt sie ihre Opfer.
Die Maus misst ohne Schwanz sechs bis zehn Zentimeter und ist zehn bis zwanzig Gramm leicht. Das Tier mit dem schiefergrauen bis schwarzen Fell ist die grösste von elf einheimischen Spitzmausarten. Jeden Tag frisst sie etwa so viel, wie sie wiegt. Zwölf Stunden täglich ist sie mit der Futtersuche beschäftigt.
Die Wasserspitzmaus lebt an kleinen bis mittleren Wasserläufen und stehenden Gewässern in der ganzen Schweiz. Sie bedient sich eines reichen Unterwasserbuffets - Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Muscheln und gelegentlich auch kleine Fische gehören zu ihrer Lieblingsnahrung.
Natürliche Ufer mit dichtem Bewuchs, unterspülten Bereichen, Baumwurzeln oder Steinblöcken bieten dem scheuen Kleinsäuger überlebenswichtige Deckung vor seinen Feinden wie etwa der Schleiereule, dem Reiher, dem Wiesel oder dem Fuchs.
Die lautlose Gefahr stellen laut Pro Natura die Verbauung von Gewässern und Pestizide in Wasser dar, die aus der landwirtschaftlichen Produktion in die Bäche gelangen. Wegen dieser Bedrohung des Lebensraums hat die Naturschutzorganisation die Wasserspitzmaus zum «Tier des Jahres 2016» erklärt.
Mit echten Mäusen ist die Wasserspitzmaus trotz ihres Namens übrigens nicht näher verwandt. Während Mäuse zu den Nagetieren zählen und sich vorwiegend pflanzlich ernähren, stammen Spitzmäuse aus der Ordnung der Insektenfresser. Ihre nächsten Verwandten sind Maulwürfe und Igel. (lex/SDA)