Sicherheitsmängel zu gross
Plattform «Meineimpfungen.ch» stellt Betrieb ein

Die Plattform «meineimpfungen.ch» wird eingestellt. Die gravierenden Sicherheitsmängel konnten nicht behoben werden.
Publiziert: 14.05.2021 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2021 um 17:00 Uhr
Die Plattform «meineimpfungen.ch» wird eingestellt. Die gravierenden Sicherheitsmängel konnten nicht behoben werden.

Die Plattform «meineimpfungen.ch» wird eingestellt. Dies teilt die Stiftung mit.

Ursprünglich wollte der Bund über die Plattform einen digitalen Impfausweis nach europäischem Vorbild ermöglichen. Doch vor einigen Wochen machte die «Republik» gravierende Mängel auf «meineimpfungen.ch» öffentlich. Die 450'000 Impfdaten auf meineimpfungen.ch, darunter 240'000 von Covid-19-Geimpften, waren in Gefahr. Daraufhin schlossen die Betreiber die Seite, um die Sicherheitslücken zu beheben. Mitte Mai wollte man eigentlich wieder online gehen.

«Betrieb nicht mehr möglich»

Nun aber kommen sie zum Schluss: «Eine erneute Gesamtbeurteilung hat ergeben, dass ein sicherer Betrieb der Plattform nicht mehr möglich ist.» Vorangegangene Einschätzungen, dass der Betrieb im Mai wieder aufgenommen werden könne, seien leider nicht umsetzbar, heisst es weiter.

Die Daten seien isoliert und gesichert worden. Zum heutigen Zeitpunkt lasse sich nicht sagen, wann diese wieder zur Verfügung stehen.

Finanzierungspartner werden gesucht

Man setze nun alles daran, eine neue, sichere Web-Applikation für den Zugang zu den Impfdaten bereitzustellen. Diese soll den Nutzern den sicheren Download ihrer Daten und/oder die Veranlassung von Löschaufträgen ermöglichen. Der Stiftungsrat sucht aktuell eine Finanzierung und zusätzliche Partner zur Umsetzung dieser Lösung.

«Der Stiftungsrat übernimmt die Verantwortung für diesen schwierigen Entscheid, der nach eingehender Prüfung im Interesse der Datensicherheit getroffen wurde. Er ist sich der Tragweite bewusst, die der fehlende Datenzugang für die Nutzerinnen und Nutzer mit sich bringt und bedauert dies aufrichtig», schreibt die Stiftung in einer Mitteilung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) sind informiert worden. (vof)

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