Über 1000 Franken waren einfach weg. Livia M. überwies via Twint das Geld an ihren Geschäftspartner. Eigentlich Routine. Schliesslich nutzt sie schon seit mehr als einem Jahr die App. Doch dieses Mal war alles anders.
Die 1129 Franken kamen sehr wohl an – nur nicht da, wo sie sollten. Das Geld landete auf einem fremden UBS-Konto. Das Problem war die neue Telefonnummer des Geschäftspartners seit November. Er erklärt: «Diese Telefonnummer hat früher jemand anderem gehört. Der Vorbesitzer hatte diese Nummer noch mit einem Twint-Konto bei der UBS verknüpft, und so ist das Geld auf diesem Konto gelandet», erklärt der Geschäftspartner von Livia M. gegenüber «Kassensturz».
«Verkettung unglücklicher Umstände»
Eine krasse Sicherheitslücke, von der Twint bislang nichts wusste. «Wir haben für unsere 2,5 Millionen Kunden schon 100 Millionen Transaktionen getätigt, und so etwas ist noch nie passiert», sagt der stellvertretende Twint-Geschäftsführer Anton Stadelmann zu «Kassensturz». Bei dem Vorfall handle es sich um eine «Verkettung unglücklicher Umstände». Das Geld bekomme Livia M. natürlich zurück.
Der Vorfall gibt dem Unternehmen zu denken. Damit so etwas nicht noch einmal passiere, würden in Zukunft sämtliche Verknüpfungen mit Twint-Konten gelöscht werden, sollte die Telefonnummer den Besitzer wechseln.
Inzwischen hat Livia M. ihr Geld zurückbekommen. Ob der Fremde selber oder die Bank dafür verantwortlich ist, ist nicht klar. (jmh)