Sex-Übergriff in Zürcher Migros-Hamam
Wie lange massiert der Grapscher noch?

Die Schweiz diskutiert über Sexismus. Mittendrin ein Fall aus einem Hamam der Migros in Zürich, wo ein Masseur seine Klientin dort massiert hat, wo seine Hände nichts verloren haben. Der Fall wird jetzt zur Chef-Sache.
Publiziert: 04.09.2017 um 16:14 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:59 Uhr
1/4
Im Zürcher Migros-Hamam kam es vor wenigen Wochen zum Sex-Übergriff.
Foto: NO CREDIT
Sandro Inguscio

Das müssen sich Frauen in der Schweiz alles gefallen lassen! Der SonntagsBlick hat die Sexismus-Debatte gestern ins Rollen gebracht. Auslöser waren ausgerechnet linke Berner Rapper, die sich selber zwar als Sozialisten sehen, es aber den amerikanischen und deutschen Rappern gleichtun und primitiv über Frauen fabulieren wollen.

Ziel ihrer akustischen Sex-Attacke: SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Während sich Rickli dagegen juristisch gewehrt hat, lassen die Konsequenzen in einem weiteren Fall einer Sex-Attacke bisher noch auf sich warten.

An den Brüsten massiert

Der SonntagsBlick hatte im Rahmen der Berichterstattung auch einen Sex-Übergriff in einem Hamam thematisiert. Wie BLICK jetzt öffentlich macht, passierte der Vorfall vor wenigen Wochen im Zürcher Migros-Hamam an der Münstergasse.

Für die Klientin hätte es ein Ausflug der Erholung werden sollen. An einem Ort, an dem man es sich gut gehen lassen will. Der Besuch endete für die Klientin aber alles andere als in Entspannung.

Der Masseur aus Nordafrika wollte, dass sich die Klientin auf den Rücken drehte, und massierte ihre Brüste – dort, wo seine Hände nichts zu suchen haben. «Das Berühren oder gar Massieren der Brüste ist keinesfalls Teil der Hamam-Massage. Ein solches Vergehen wird in keiner Weise geduldet», heisst es bei der Migros.

Jetzt auch Thema in der Direktion

Ab sofort werde bei Frauen, wenn keine andere Person im Raum ist, zwar die Brust abgedeckt – die Frage bleibt aber: Wie lange darf der Grapscher des Migros-Hamams noch weiter massieren?

Wie Sprecher Christoph Frei gegenüber BLICK versichert, könnte der Fall weitreichende Konsequenzen haben: «Wir können den Mitarbeiter nicht vorverurteilen und müssen erst ein Gespräch mit ihm führen. Aber die Diskussion zu diesem Thema wird jetzt auch auf Direktionsebene geführt. Vielleicht wird sich daraus die Praxis bei Massagen grundsätzlich ändern. Dass zum Beispiel nur noch weibliche Masseusen Frauen massieren dürfen.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?