Die Tische im Senioren-Freizeitzentrum L'Escale in La Tour-de-Peilz VD am Genfersee tragen an diesem Tag ausnahmsweise Nummern. Zehn Frauen und acht Männer im Alter von 59 bis 86 Jahren sind gekommen, um an einem Speed-Dating teilzunehmen. Ihre Hoffnung: eine neue Liebe im hohen Alter. Noch mal Schmetterlinge im Bauch.
Die Idee für den Anlass hatte Zentrumsdirektor Damien Schmutz (35). Besonders die weiblichen Gäste fühlen sich allein: «Unsere Besucherinnen fragen sich oft untereinander, wie sie in ihrem Alter noch einen Partner finden können. Das Internet ist nicht ihre Sache.»
Überwältigende Nachfrage
Die Resonanz auf das Speed-Dating war überwältigend. «Neben 15 Männern meldeten sich 122 Frauen aus der ganzen Westschweiz», sagt Schmutz. «Das zeigt, dass vor allem Seniorinnen einsam sind.»
Immer mehr Senioren suchen ihr Liebesglück im Internet. Das Online-Portal Date50.ch hat fast 10'000 registrierte Nutzer – über 150 Mitglieder sind 85 Jahre oder älter. Auch bei der Online-Partneragentur Parship sind rund ein Viertel der Nutzer älter als 50 Jahre.
«Liebe per Mausklick ist längst auch bei älteren Semestern angekommen», sagt Pro-Senectute-Schweiz-Sprecherin Bucher. Sie warnt aber: «Bei Dating-Plattformen sollte man dem Thema Sicherheit Beachtung schenken, da sich hier viele Liebesbetrüger tummeln, die es auf das Geld von alleinstehenden Seniorinnen abgesehen haben.»
Nicht aus der Mode kommen trotz moderner Möglichkeiten die klassischen Kennenlern-Events. Ein Evergreen dabei: Tanz-Treffs. So führt allein Pro Senectute Bern pro Jahr über 100 solcher Tanznachmittage für Senioren durch. Im kommenden Jahr geht man aber auch in Bern mit der Zeit: Erstmals findet dann ein Speed-Dating für Rentner statt.
Immer mehr Senioren suchen ihr Liebesglück im Internet. Das Online-Portal Date50.ch hat fast 10'000 registrierte Nutzer – über 150 Mitglieder sind 85 Jahre oder älter. Auch bei der Online-Partneragentur Parship sind rund ein Viertel der Nutzer älter als 50 Jahre.
«Liebe per Mausklick ist längst auch bei älteren Semestern angekommen», sagt Pro-Senectute-Schweiz-Sprecherin Bucher. Sie warnt aber: «Bei Dating-Plattformen sollte man dem Thema Sicherheit Beachtung schenken, da sich hier viele Liebesbetrüger tummeln, die es auf das Geld von alleinstehenden Seniorinnen abgesehen haben.»
Nicht aus der Mode kommen trotz moderner Möglichkeiten die klassischen Kennenlern-Events. Ein Evergreen dabei: Tanz-Treffs. So führt allein Pro Senectute Bern pro Jahr über 100 solcher Tanznachmittage für Senioren durch. Im kommenden Jahr geht man aber auch in Bern mit der Zeit: Erstmals findet dann ein Speed-Dating für Rentner statt.
Die acht Männer, die heute teilnehmen, sind schon zum zweiten Mal mit von der Partie. Im Juli gab es einen ersten Testlauf. Auch Roger (72) versucht erneut sein Glück: «Es gibt in der Schweiz einfach keine Orte für Senioren, um sich kennenzulernen. Mein Sohn lebt in den USA. Dort ist das anders. Die Idee hier finde ich sehr gut.»
Die Teilnehmer des Senioren-Speed-Dating sind nervös – wie Teenager. Zeigen wollen sie es nicht, aber Spannung liegt in der Luft. «Ich suche meinen Traumprinzen. Ich bin aus Neugier hier», sagt Josette (74). «Wenn es heute nichts wird, bin ich nicht am Boden zerstört.»
Acht Minuten Zeit, um das grosse Glück zu finden
Los gehts. Die Teilnehmer heften sich ein Papier mit ihrem Vornamen an. «Wir wollen heute einen schönen Moment verbringen. Freuen Sie sich und geniessen Sie es», eröffnet Direktor Schmutz den Anlass. Er gibt den Startschuss.
Die Uhr läuft: Die Senioren haben acht Minuten, um mit ihrem Gegenüber am Tisch zu sprechen. Klaviermusik signalisiert, wenn noch 30 Sekunden übrig bleiben. Beim Gong sind die acht Minuten um. Ein Tischwechsel ist angesagt.
«Die acht Minuten sind schon etwas kurz», sagt Estelle* (62) aus dem Wallis. «Bei jemandem, den man auf den ersten Blick nicht mag, ist es aber von Vorteil. Sie hat bereits einen der Männer im Visier: «Er sieht noch jung aus. Die anderen Männer sind mir ehrlich gesagt zu alt.»
Juliette* (67) am Nebentisch ist gleicher Meinung. Sie sagt ganz offen: «Ich war mein Leben lang Krankenschwester. Jetzt bin ich pensioniert und möchte nicht mehr andere ältere Menschen pflegen.»
Mehr Frauen als Männer
Weil es zu wenig Männer hat, sitzen die Frauen immer wieder für eine Runde allein am Tisch. Die Atmosphäre ist trotzdem entspannt. Die Paare unterhalten sich angeregt, hier und da ein Kichern, manchmal sogar Lachen.
«Das Speed-Dating ist super», sagt Elisabeth (69). «Man kann nicht lügen, wie das im Internet viele tun.» Sie hat heute extra einen Pullover angezogen mit der Aufschrift: «Ich springe ins Wasser!» Beschwingt gibt sie zu Protokoll: «Ich fühle mich heute genau so.»
Thierry (57) ist mit grossen Hoffnungen gekommen. Er hat ein klares Ziel: «Ich bin ein grosser Töff-Fan. Das sage ich immer als Erstes. Ich suche eine Partnerin, die auch auf meine Töff-Exkursionen mitkommt.»
Ernest* (86) ist der älteste Teilnehmer. Es ist sein zweiter Anlauf: «Ich habe beim ersten Speed-Dating mein Alter verschwiegen. Das war ein Fehler. Ein paar Frauen hatten nachher kein Interesse mehr. Jetzt sage ich als Erstes, wie alt ich bin.»
Liebesgrüsse aus Italien
Nach drei Stunden ist das Speed-Dating beendet. Die Teilnehmer sind geschafft. Wer mag, kann auf einem Blatt Papier den Wunschpartner ankreuzen. Gibt es zwischen Mann und Frau einen Treffer, erhalten sie ganz altmodisch per Post den Namen und die Telefonnummer des Gegenübers. Veranstalter Damien Schmutz weiss: «Die meisten Teilnehmer werden sich mit jemandem treffen. Falls es nicht die grosse Liebe wird, ist auch nichts verloren.»
Beim vorherigen Speed-Dating hat es zwischen zwei einsamen Herzen (beide über 70) gezündet. Das frisch verliebte Paar schickte dem Zentrum sogar eine Postkarte aus den gemeinsamen Ferien in Italien.
* Name geändert
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