Nach dem Attentat auf das Konzert von Ariana Grande in Manchester macht sich die Angst vor Terroranschlägen auch im Festival- und Konzertsommer der Schweiz bemerkbar.
Das spürten auch die Besucher des Justin-Bieber-Konzerts gestern im Stade de Suisse in Bern. Wegen der strengen Einlasskontrollen mussten Tausende Bieber-Fans mehrere Stunden Schlange stehen. Fazit: Viele dehydrierte und unzufriedene Teenager.
Gepäck darf maximal Bauchtäschli-Grösse haben
Beim Depeche-Mode-Konzert am Sonntag in Zürich wird extra die Tramhaltestelle Letzigrund aufgehoben, um «Menschenansammlungen» zu verhindern.
Verschärft wurden die Sicherheitsmassnahmen auch für das Open Air Frauenfeld in drei Wochen. Wegen der «Bedrohungslage» ist auf dem Festivalgelände nur noch Mini-Gepäck im A5-Format zugelassen. Zudem führt die Polizei auch in der Stadt Personenkontrollen durch.
Doch nicht alle Festival-Organisatoren haben gleich viel Angst vor einem Anschlag. So gibt es am Gurten-Festival in Bern in vier Wochen keine schärferen Eingangskontrollen. «Wir haben seit zehn Jahren dieselben strikten Regeln und Kontrollen. Das hat sich bewährt», sagt Gurten-Sprecher Simon Haldemann zu BLICK.
St. Gallen hat Selfie-Stick-Bann
Keine strengeren Kontrollen gibts auch am Open Air St. Gallen. Während man in Frauenfeld nur mit Bauchtäschli aufs Gelände darf, können die Besucher in St. Gallen immer noch massenhaft Gepäck mitnehmen. Immerhin muss dieses beim Eingang durch eine Gepäckröntgenanlage. Verboten sind lediglich gefährliche Gegenstände wie Waffen, Feuerwerkskörper oder Selfie-Sticks.
Ein Thema ist die Terror-Angst in St. Gallen aber dennoch. Die Sicherheit werde verstärkt, heisst es vom Veranstalter, ohne aber konkreter zu werden.
Konkret sind dafür die Massnahmen für das Moon & Stars in Locarno. Dort werden sämtliche Zufahrtsstrassen mit Betonblöcken oder durch die örtliche Polizei gesichert. «Solche Vorkehrungen sind nach heutigem Wissensstand leider nötig», sagt Veranstalter Dani Büchi (39) zu BLICK. «Sie sollen einem friedlichen Fest aber keinen Abbruch tun.»