Wer in den letzten Monaten im Zürcher Unterland von Lufingen nach Kloten oder in umgekehrte Richtung unterwegs gewesen ist, dem wird er bestimmt auch aufgefallen sein: der weisse Lieferwagen mit slowakischem Kennzeichen, der gespenstisch alleine direkt neben der Fahrbahn an der Lufingerstrasse steht.
Wochenlang befand er sich dort, bis irgendwann Polizei-Absperrbänder daran befestigt wurden. Danach und bis heute wurde er wieder alleine gelassen. BLICK-Leser fragen sich, was es mit dem Auto auf sich hat. Handelt es sich um polizeilich gesuchtes Fahrzeug? Musste der Fahrer mit einem Flugzeug flüchten – der Flughafen Zürich ist keine fünf Kilometer entfernt – und liess das verräterische Auto zurück? Oder ging einfach der Sprit aus, und beim Besitzer handelt es sich um einen besonders geizigen Zeitgenossen?
Besitzer ist verschwunden
Die Kantonspolizei Zürich hat Antworten: «Wir wissen seit ca. Mitte September 2017 von diesem Fahrzeug», sagt Sprecher Beat Jost. Man habe damals Kontakt zum Besitzer des Fahrzeugs aufgenommen und weitere Personen kontrolliert. Strafrechtlich liege nichts vor. Allerdings: Inzwischen ist der Besitzer verschwunden und nicht mehr erreichbar. «Er hat das Fahrzeug zurückgelassen.» Viel machen kann die Polizei dennoch nicht, sagt Jost: «Das Auto ist nicht polizeilich ausgeschrieben und an seinem Standort gibt es kein Parkverbot und keine Parkdauerbeschränkung».
Das müsste eigentlich ein klarer Fall für den Abschleppdienst sein. Doch so leicht lässt sich der slowakische Lieferwagen nicht von seinem Platz räumen: «Man kann ein Fahrzeug nicht einfach abschleppen und entsorgen, da es rechtlich noch im Besitz einer zurzeit unauffindbaren Person ist. Da es am jetzigen Standort niemanden stört, besteht keine Dringlichkeit für ein Handeln», erklärt Kapo-Sprecher Beat Jost.
Zufrieden scheint die Kapo mit der Situation aber nicht zu sein. Man klärt derzeit ab, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt, das Geisterauto von der Lufingerstrasse wegzubringen. (vof)