Beim Südportal des Belchentunnels in Hägendorf (SO) wurden in den letzten Monaten die Einzelteile der schweizweit grössten Tunnelbohrmaschine zusammengebaut. Heute um 11.15 drücken Projektleiter Urs Aeschlemann und Maschinenführer Bruno Ollio gemeinsam auf ihren Startknopf. Die Arbeit für den Sanierungstunnel des Belchen kann beginnen. Rund 150 Arbeiter werden nun Tag und Nacht am dritten Loch arbeiten.
Rund 500 Millionen Franken soll das Projekt kosten. Ganze 3.2 Kilometer muss die Maschine durchbohren. Dafür mussten eigens 1600 Geburtshelferkröten, auch Glögglifrösche genannt, in Ersatzlebensräume gezügelt werden. Drei Jahre soll es dauern, bis die Tunnelbohrmaschine den Belchen durchquert hat und in Eptingen wieder ans Tageslicht kommt. Mit einem Schilddurchmesser von 13.97 Metern, einer Länge von 75 Metern und einem Gewicht von 2000 Tonnen gehört die Maschine zu den grössten, bisher in der Schweiz eingesetzten Tunnelbohrmaschine.
Der Belchentunnel durchquert das Juragebirge. Charakteristisches Merkmal dieses Höhenzuges ist der grosse Anteil an Gipskeuper. Die Quellung des Gesteins hat Schäden an der Tunneltragstruktur verursacht. Deshalb müssen die bestehenden Doppelspurröhren instand gestetzt werden. Der Sanierungstunnel wird dafür sorgen, dass es keine Verkehrsbeschränkungen in dieser Zeit gibt. Denn durchschnittlich fahren rund 55'000 Autos durch den Belchen.
Der Tunnel ist nicht nur für den Nord-Südverkehr via Gotthard von grosser Bedeutung, sondern auch für den Schweizer Binnenverkehr zwischen dem Raum Basel und dem Mittelland bzw. Basel und der Westschweiz.