Das ehemalige Bauernhaus am Weiergrabenweg in Steffisburg BE ging in der Nacht auf Sonntag innert kürzester Zeit vollständig in Flammen auf. In letzter Sekunde konnten sich die meisten Bewohner vor dem Rauch und den aus allen Fenster schlagenden Flammen retten – bis auf Jonas* (†12). Der Bub überlebte das Inferno nicht.
Kurz vor 3.30 Uhr bricht das Feuer aus noch ungeklärten Gründen aus. Als die Einsatzkräfte eintreffen, steht das Haus bereits in Vollbrand. Eine Anwohnerin sagt geschockt zu BLICK: «Schreie rissen mich aus dem Schlaf.» Im Mehrfamilienhaus lebten drei Parteien. Die draussen stehenden Personen sagen den Einsatzkräften, dass noch ein Bub vermisst wird.
Schwester entkommt, Eltern wollten Bub noch retten
Schwester Julia* (14) soll eine der Ersten gewesen sein, die Alarm schlug, sagt Andreas B.*, ein Verwandter, zu BLICK. «Sie weckte ihre Familie und konnte gerade noch über die Laube hinunterklettern, bevor alles in Flammen stand.»
Die Eltern von Jonas hätten noch versucht, den Buben zu retten, sagt er. Dabei hätten sie sich verletzt. «Sie sind derzeit noch im Spital», so Andreas B. Julia, die unter Schock stehe, sei derweil bei der Grossmutter im selben Dorf untergekommen.
Nachbarn und Freunde brachten Kleider
Auch die anderen Überlebenden konnten sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen, erzählt Andreas B.*. Der Mieter im zweiten Stock, ein guter Freund von ihm, konnte gerade noch seine Freundin wecken, dann sei er in Unterhosen bekleidet geflüchtet. «Seine Kleider, seine Papiere, sein Handy, all sein Besitz ist verbrannt.» Er habe seinem Freund nun Socken und eine Jacke vorbeigebracht.
Auch andere Anwohner brachten noch in der Nacht den betroffenen Bewohnern Kleidung. «Wir waren bis zum Morgengrauen auf», so eine Nachbarin.
Grosse Betroffenheit im Dorf
Das Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar. Steffisburg stand am Sonntag unter Schock. Ein Leser, der nur wenige Dutzend Meter weiter wohnt, sagt zu BLICK: «Wir sind ein kleines Dorf. Man spürt die Betroffenheit hier.» Auch Andreas B.* meint: «Der materielle Schaden ist nicht so schlimm – angesichts der Familientragödie. Es ist einfach nur traurig, dass Jonas sterben musste.»
*Namen geändert