Der erste Schlüsselaspekt dieser „Swiss Champions“ sei eine hoch spezialisierte Kernkompetenz, sagte Norbert Kühnis, Partner und Leiter KMU des Beratungsunternehmens PwC Schweiz, am Donnerstag in Interlaken BE.
PwC hat die Studie am Rande des Swiss Economic Forums (SEF) den Medien präsentiert. Darin werden 123 „Swiss Champions“ aufgeführt, welche als kleinere oder mittelgrosse Schweizer Unternehmen (KMU) definiert sind, die zumindest auf einem Kontinent ihren Markt dominieren und technologisch führend sind.
15 dieser Unternehmen wurden detailliert untersucht. Die jeweiligen Kernkompetenzen bestehen demnach teilweise seit mehr als 100 Jahren, werden aber kontinuierlich weiterentwickelt. Als Beispiel nannte Kühnis etwa die Firma Sefar aus Thal SG, die in den 1830er-Jahren als Herstellerin von Tüchern für Mehlsiebe begonnen hat. Heute könne sie wenige Mikrometer breite Löcher weben, was etwa für Handyabdeckungen genutzt werde.
Der zweite Faktor „der DNA der Swiss Champions“ sei eine erfolgreiche Globalisierung, um weitere Absatzmärkte zu erschliessen. Zunehmend werde auch die Produktion ins Ausland verlagert, die Entwicklung der Kernkompetenz verbleibe jedoch in der Schweiz, sagte Kühnis.
Dritter Schlüsselfaktor ist laut der Studie die Widerstandskraft, um Krisen bewältigen zu können. Dazu tragen die Substanz und die gute Finanzierungssituation der erfassten Firmen bei, die in der Mehrheit seit über 50 Jahren bestehen. 70 der 123 „Swiss Champions“ sind vollständig oder teilweise in Familienbesitz.
Die Firmen nützten Krisen, um bedeutende Anpassungen vorzunehmen und gegenzyklisch zu investieren. In den Gesprächen hätten die Patrons die Frankenstärke zwar als Problem bezeichnet. Die Mehrheit glaube jedoch daran, die Herausforderung meistern zu können, sagte PwC-Partner Marcel Widrig.
Der letzte, aber entscheidende Faktor seien die Menschen. Persönlichkeiten machten die Unternehmen zu Champions, sage Kühnis. Bei der Nachfolge nähmen sie sich Zeit, die Kandidaten mit den Unternehmenswerten und der Führungsphilosophie vertraut zu machen. Dies diene der Loyalität. Gegen den Fachkräftemangel helfe, dass „gute Leute andere gute Leute anziehen“.