Die Rechtfertigung und Entschuldigung des Churer Bischofs Vitus Huonder (gestern exklusiv im BLICK) vermögen die Schwulen-Gemeinschaft nicht zu besänftigen. Der Verband Pink Cross zeigt sich unversöhnlich und hält an seiner Strafanzeige gegen Huonder fest. Dessen Aussagen seien eine «reine Schutzbehauptung, um Druck seitens der Öffentlichkeit abzubauen». Huonder äussere sich seit Jahren «immer wieder abfällig gegenüber Schwulen und Lesben».
Ähnlich sieht es der homosexuelle Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann: «Es ist ein unbeholfener Versuch, das Ganze abzutemperieren.» Von einer echten Entschuldigung könne keine Rede sein. «Huonder stellt sich weiterhin gegen die Gleichstellung Homosexueller und möchte, dass die Gesellschaft in dieser Frage wieder vom eingeschlagenen liberalen Weg abkommt.» Mit seinen Äusserungen riskiere Huonder, dass diskriminierende Haltungen gefördert werden. «Dessen ist sich Huonder bewusst», sagt der aus der Kirche ausgetretene Katholik Portmann. «Er muss aber selber wissen, ob er mit diesem Glaubensbekenntnis mit seinem Hirtenamt im Reinen ist.»