Schwulen-Gemeinschaft unversöhnlich
«Unbeholfener Versuch»

Weder der Verband Pink Cross, noch der homosexuelle Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann können die Entschuldigung des Churer Bischofs Vitus Huonder akzeptieren. Der Nationalrat prangert die Äusserungen als Inkaufnahme des Risikos von diskriminierenden Haltungen an.
Publiziert: 13.08.2015 um 18:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:47 Uhr
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«Ich würde den Vortrag heute erst jemandem vorlegen.»
Foto: Nicola Pitaro
Von Ruedi Studer

Die Rechtfertigung und Entschuldigung des Churer Bischofs Vitus Huonder (gestern exklusiv im BLICK) vermögen die Schwulen-Gemeinschaft nicht zu besänftigen. Der Verband Pink Cross zeigt sich unversöhnlich und hält an seiner Strafanzeige gegen Huonder fest. Dessen Aussagen seien eine «reine Schutzbehauptung, um Druck seitens der Öffentlichkeit abzubauen». Huonder äussere sich seit Jahren «immer wieder abfällig gegenüber Schwulen und Lesben».

Ähnlich sieht es der homo­sexuelle Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann: «Es ist ein unbeholfener Versuch, das Ganze abzutemperieren.» Von einer echten Entschuldigung könne keine Rede sein. «Huonder stellt sich weiterhin gegen die Gleichstellung Homosexueller und möchte, dass die Gesellschaft in dieser Frage wieder vom eingeschlagenen liberalen Weg abkommt.» Mit seinen Äusserungen riskiere Huonder, dass diskriminierende Haltungen gefördert werden. «Dessen ist sich Huonder bewusst», sagt der aus der Kirche ausgetretene Katholik Portmann. «Er muss aber selber wissen, ob er mit diesem Glaubensbekenntnis mit seinem Hirtenamt im Reinen ist.»

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