Schweizer Tunnel werden immer sicherer
Angsthasen, sorgt euch nicht!

Lange Wartezeiten vor dem Gotthardtunnel zur Osterzeit müssten nicht sein. Wenn nur die ängstlichen Langsamfahrer nicht wären. Dabei könnte ihnen ein Blick auf die Unfallstatistik für Tunnel Erleichterung bescheren.
Publiziert: 31.03.2018 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:30 Uhr
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Auch bei wenig Verkehr kann es im Gotthard-Strassentunnel zu Stau kommen.
Foto: Keystone
Johannes Hillig

Wenig Platz, dichter Verkehr, kaum Fluchtmöglichkeiten: Tunnelfahrten lösen bei vielen Menschen Angstgefühle aus. Vor allem im fast 17 Kilometer langen Gotthardtunnel. Hier kommt es gerade zur Osterzeit zu langen Staus. Schuld daran: ängstliche Fahrer. Statt zügig zu fahren, tuckern sie langsam durch den Tunnel und bremsen zu oft ab (BLICK berichtete).

Dabei könnte ihnen ein Blick auf die Unfallstatistik die Angst nehmen, denn die Schweizer Tunnel werden immer sicherer. «Unsere Autobahntunnel sind sicherheitstechnisch auf einem sehr hohen Niveau. Wir haben in den letzten rund zehn Jahren weit über eine Milliarde Franken in die weitere Erhöhung der Tunnelsicherheit investiert», sagt Thomas Rohrbach vom Astra zu BLICK.

Das Unfallrisiko in Tunneln hat zwar abgenommen, doch wenn was passiert sind die Folgen dramatisch, sagt Astra-Sprecher Thomas Rohrbach.
Foto: SRF

Bessere Beleuchtung, neue Brandlüftungen, zusätzliche Sicherheitsstollen. Und das macht sich bemerkbar. Zum Beispiel beim Gotthardtunnel: 2001 krachte es hier noch 34 Mal, 2016 nur noch neun Mal.

Rohrbach bestätigt eine Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU): «Im Vergleich zu offenen Strassen ist das Unfallrisiko in Tunneln deutlich kleiner.»

Speziell geschulte Rettungskräfte

Auch wenn viel in die Sicherheit investiert wird, krachte es zuletzt auch im Gotthard tödlich. Mitte Dezember 2017 geriet ein Mitsubishi in den Gegenverkehr und knallte frontal gegen einen Lastwagen. Der Kenianer Julius M.* (†22) am Steuer des Mitsubishi und der Schweizer Camionchauffeur R. E.* (†78) starben noch am Unfallort (BLICK berichtete). Nicht der einzige tödliche Crash der letzten Jahre (hier finden Sie eine Unfallübersicht).

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Der Kenianer Julius M. (†22) starb im Gotthard-Tunnel.
Foto: NO CREDIT

In Tunnels passiert zwar weniger, aber wenn es zum Unfall kommt, sind die Folgen rasch dramatisch. Rohrbach: «Retter kommen schlechter zur Unfallstelle, es gibt keine Pannenstreifen und Fahrzeugbrände stellen ein besonderes Risiko dar.» 

Deswegen werden Rettungskräfte speziell geschult, trainieren in einem extra eingerichteten Übungstunnel. Zum Beispiel an der International Fire Academy in Balsthal SO, ein europaweit führendes Kompetenzzentrum für Brandeinsätze in Tunneln.

Die meisten Unfälle passieren bei den Tunnelportalen, sagt Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung.
Foto: zVg

Brennpunkte  sind besonders die Tunnelportale. Hier ist der Autofahrer mehrfach gefordert, erklärt Marc Kipfer vom BfU. «Er muss das Tempo anpassen, vielleicht die Scheibenwischer ausschalten, die Belüftung auf Umluft wechseln, Abblendlicht einschalten, sich an die veränderte Sicht gewöhnen. Weil diese Faktoren zeitlich alle zusammentreffen, steigt in dieser Phase die Unfallwahrscheinlichkeit», sagt Kipfer zu BLICK. In solchen Momenten wichtig: ruhig bleiben. Das gilt nicht nur für Angsthasen.

* Name der Redaktion bekannt 

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