Fünffach vorbestraft – unter anderem wegen Gewaltdelikten. Jeton G. (31) war eine tickende Zeitbombe. Seit zwei Wochen sitzt er nun in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, am 1. März den Türsteher Boris R. (†30) in Zürich-Affoltern erschossen zu haben.
Die Einbürgerung des gebürtigen Kosovo-Albaners wird jetzt zum Fall für Bundesrätin Simonetta Sommaruga (54). Die zuständige Gruppe der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats hat dazu beim Justizdepartement bereits mehrere Fragen eingereicht, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Man wolle wissen, wie diese Einbürgerung möglich gewesen sei und wie derartige Fälle generell gehandhabt würden, sagt der Zürcher SVP-Kantonalpräsident Alfred Heer (53). Ausgelöst wurde die Intervention von Parteikollegin Andrea Geissbühler (38). Ihrer Ansicht nach hätte man Jeton G. niemals einbürgern dürfen, da er schon als Jugendlicher ein Intensivtäter gewesen sei.
Die entscheidende Frage dabei lautet, inwieweit die Behörden dies bei der Einbürgerung bereits hätten wissen können oder müssen, und wie diese Vorstrafen dann zu werten gewesen wären. Heer sagt darum auch: «Es bleibt derzeit offen, ob sich eine Behörde falsch verhalten hat.»
Jeton G. wurde 2003 vom Stadtzürcher Parlament eingebürgert, obwohl er bereits als Minderjähriger als Intensivtäter galt. Schon vor rund 15 Jahren wurden ihm zahlreiche Straftaten wie Raub, Diebstähle und Drohungen zur Last gelegt. Wegen des Datenschutzes hatten die Parlamentarier davon aber keine Ahnung – sogar die SVP stimmte zu. (gru)