Schweizer Paar erlebt Ferien-Horror in Griechenland
Reise-Ombudsmann erklärt die Schmuddel-Angebote

Ein Schweizer Paar landet in Griechenland in einem Schmuddel-Hotel. Später stellt sich heraus: Der Veranstalter kannte das Hotel nicht, buchte es über einen Drittanbieter – eine Hotelbetten-Datenbank. Reise-Ombudsmann Franco Muff klärt auf.
Publiziert: 20.09.2019 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 11:03 Uhr
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Franco Muff, Ombudsmann der Schweizer Reisebranche, klärt auf: «Bettenbank-Angebote sind nicht grundsätzlich zu verurteilen.»
Karin Frautschi

Drecksloch statt Traumhotel. Ein Schweizer Paar erlebt in Griechenland den blanken Ferienhorror. Für 2000 Franken bucht es ein Last-minute-Angebot des Veranstalters TUI. Als die beiden beim Hotel eintreffen, trifft sie der Schlag: Die Tristesse vor Ort hat mit den angepriesenen Internetfotos rein gar nichts gemein: «Im Hotelzimmer hatte es haufenweise rote Ameisen, das WC stank nach Fäkalien, und die Kissen rochen nach Schweiss.»

Veranstalter kennen nicht alle Hotels, die sie anbieten

Wie sich herausstellt, war das Hotel ein Blind Date, stammte aus einer sogenannten Hotelbetten-Datenbank – und wurde im Vorfeld nicht vom Veranstalter getestet.

Franco Muff, Ombudsmann der Schweizer Reisebranche, sagt zu BLICK: «Aufgrund des Konkurrenz- und Preisdrucks bieten grosse Veranstalter dynamische Pakete an. Gelegentlich werden zusammengestellte Pauschalreisen mit Hotels von Bettenbanken angeboten.» In solchen Fällen kenne der Veranstalter das Hotel oftmals nicht.

Um den Kunden ein möglichst breites Angebot bieten zu können, sei die Zusammenarbeit mit den Bettenbanken sehr wichtig für TUI, sagt die Sprecherin Bianca Schmidt. Wenn ein Kunde kurzfristige oder sehr preisgünstige Ferien wünsche, greife man auf solche Angebote zurück. Sie erklärt: «TUI bucht das Datenbank-Hotel über einen Drittanbieter. Bucht ein Kunde bei uns ein solches Angebot, weisen wir ihn explizit darauf hin, dass diese Unterkunft nicht durch TUI geprüft wurde.»

Auch bekannte Hotels finden sich in der Datenbank

Bei Hotelplan Suisse hingegen sei dies in den Reiseunterlagen nicht ersichtlich, sagt die Sprecherin Bianca Gähweiler. Sie betont: «Bettenbank bedeutet nicht automatisch, dass es sich um ein Billigangebot handelt. Auch namhafte Hotels bieten ihre Zimmer auf diese Weise an.»

Ombudsmann Muff erklärt: «Da der Veranstalter für die gehörige Erfüllung sorgen muss, kann dies durchaus mit unangenehmen Mehrkosten verbunden sein. Solange der Veranstalter aber zu seiner Verantwortung steht, sind solche Angebote nicht grundsätzlich zu verurteilen.» Ein Fall, wie ihn das Schweizer Paar in Griechenland erlebt hat, komme höchst selten vor.

Immerhin: Laut TUI sei das entsprechende Hotel bereits aus der Datenbank entfernt worden. 

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