Schweizer IS-Jäger Johan Cosar
Militärgericht verurteilt ihn zu bedingter Geldstrafe

Der Tessiner Johan Cosar stand vor dem Militärgericht wegen seines Kampfeinsatzes in Syrien. Am Freitag wurde das Urteil gesprochen.
Publiziert: 22.02.2019 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2019 um 12:19 Uhr
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Vor diesen fünf uniformierten Richtern des Militärgerichts musste sich Johan Cosar verantworten.
Foto: Keystone

Der ehemalige Wachtmeister Johan Cosar ist für seinen Einsatz bei einer Christen-Miliz in Syrien mit einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen bestraft worden. Vom Vorwurf der Rekrutierung für eine fremde Armee sprach ihn das Militärgericht in Bellinzona frei.

Bundesrats-Bewilligung fehlte

Sein mitangeklagter Cousin wurde in diesen Punkten und von allen Vorwürfen freigesprochen. Cosar wurde in St. Gallen geboren und wuchs in Locarno auf. Seine Eltern sind assyrischer Abstammung und damit Christen. Nach dem arabischen Frühling 2011 reiste Cosar nach Syrien, um sich dort vor Ort über die Situation seiner Familie zu informieren.

Ende 2012 kam die Terrormiliz IS immer näher an die christlichen Ortschaften im Norden Syriens heran. Zusammen mit weiteren Personen formierte Cosar deshalb die christliche Miliz Syriac Military Council (SMC), in der er von 2013 bis 2015 im Einsatz stand. Dies geschah ohne die Bewilligung des Bundesrates, was für einen legalen Kampfeinsatz eines Schweizer Soldaten im Ausland notwendig gewesen wäre. (SDA)

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