Die Arktis war Thema, weil die Schweiz seit Mai 2017 über den Beobachterstatus im Arktischen Rat verfügt, der die acht Arktis-Anrainerstaaten Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Russland, Schweden und die USA, Vertreter indigener Völker sowie spezialisierte Institutionen umfasst.
«Es ist wichtig für mich zu erkennen und mit den Forschern zu ergründen, was uns erwartet», sagte Leuthard im Gespräch mit sda-Video in Kopenhagen. «Wir sehen auch in er Schweiz, dass die Gletscher wieder schneller schmelzen als erwartet. In Grönland sieht man am schnellsten wie sich diese Veränderungen auswirken. Ich möchte Einschätzungen von Experten hören, was das für uns bedeutet, für das Klima in Europa und was die Politik tun kann».
Im Anschluss an den Besuch bei Ministerpräsident Rasmussen fliegt Leuthard, nach Grönland weiter. Begleitet wird sie dabei vom Gletscherforscher Konrad Steffen, Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), dem Klimaforscher Thomas Stocker von der Universität Bern und dem Präsidenten des ETH-Rates, Fritz Schiesser.
Die Bundespräsidentin und Schweizer Umweltministerin besucht in Westgrönland die meteorologische Basisstation Swiss Camp, wo Schweizer Forscherinnen und Forscher seit den frühen 1990er Jahren Daten über Schnee, Eis und die Atmosphäre sammeln. In Grönland sind die Folgen des Klimawandels bereits heute besonders deutlich sichtbar.
Nach ihrem Arbeitsgespräch würdigten beide Seiten die Qualität der bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Dänemark, wie Leuthards Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mitteilte. Dänemark sei der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz in Skandinavien. Auf multilateraler Ebene verträten die Schweiz und Dänemark zudem oft gleiche Werte und Positionen.
Bei der Europapolitik erläuterte Leuthard den im April 2017 mit dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker gefassten Entscheid, sämtliche Verhandlungen und Diskussionen über hängige Dossiers wieder aufzunehmen.
Weitere Gesprächsthemen waren die Auswirkungen des EU-Austritts Grossbritanniens und die Migration. Mit Blick auf das Pariser Klimaschutz-Abkommen unterstrichen beide Seiten, wie wichtig es sei, in der Klimapolitik ehrgeizige Ziele zu verfolgen. Das Abkommen müsse mit strengen Regeln ausgestattet und konsequent umgesetzt werden.
Nach Grönland reist Leuthard nach Kasachstan weiter, wo sie am Freitag am Schweizer Nationentag an der Expo 2017 in der Hauptstadt Astana teilnehmen will. Die erste Weltausstellung, die in Zentralasien stattfindet, steht unter dem Motto «Energie der Zukunft» und thematisiert den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien.
Mit ihrem Pavillon «Flower Power» präsentiert die Schweiz nach UVEK-Angaben in einer interaktiven Schau Schweizer Know-how und Innovationskraft im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien.
Der Forschungsstandort Schweiz hat im «swissnex Lab» eine Plattform. Dort wird in Anwesenheit Leuthards ein Podiumsgespräch zwischen Akteuren aus Wirtschaft und Forschung zum Thema der Expo durchgeführt.
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