Teile der Kantone Bern, Solothurn und Aargau sind gestern Abend erneut von heftigem Hagel heimgesucht worden. Dies zeigen zahlreiche Fotos von BLICK-Leserreportern.
Im Berner Jura und Berner Seeland fiel als Folge davon bei mehreren tausend Haushalten in mehreren Gemeinden für kurze Zeit der Strom aus. Im Versorgungsgebiet der BKW kam es zu zwei Ausfällen. Kurz nach Mitternacht war die Störung wieder behoben.
MeteoSchweiz sowie private Wetterdienste gaben für weite Teile des Mittellands und der Westschweiz Gefahrenwarnungen heraus. Gewarnt wurde vor heftigen Gewittern sowie vor Hagel und starken Winden. Über weitere Schäden lagen vorerst keine Berichte vor.
Auch heute weitere Regengüsse
Auch heute wird das Wetter in der ganzen Schweiz nicht besser. Die Wolken am Himmel bleiben, den ganzen Tag über kommt es immer wieder zu Regenschauern und Gewittern. Dies gilt vor allem für die Ost- und Zentralschweiz. Allerdings gebe es heute wohl nicht so heftigen Hagel wie gestern, sagt MeteoNews auf Anfrage von BLICK.
Obwohl es in der Nacht auf heute teils zu starken Unwettern kam, liegen für die Region Zürich kaum Schadenmeldungen vor. Einzig in Birmenstorf AG blockiert zurzeit ein umgekippter Baum die Landikonerstrasse.
In Bern allerdings gingen bei der Kantonspolizei rund 80 Schadenmeldungen ein. Betroffen sind vor allem die Stadt Bern sowie die Agglomeration und Region Krauchthal. «In den meisten Fällen hat sich Wasser in Gebäuden angesammelt», sagt Mediensprecher Christoph Gnägi. «Die Feuerwehren stehen im Einsatz und pumpen das Wasser aus den Kellern.» In der Region seien einzelne Bäche über die Ufer getreten und Bäume umgekippt.
Die Berufsfeuerwehr der Stadt Bern behält die Hochwassersituation und vor allem die Situation im Mattequartier im Auge. Sie hat erste Schutzmassnahmen errichtet.
Brand in Dachstock
Weiter habe es Meldungen von Blitzeinschlägen in Murzelen, Schwarzenburg und Neuenegg gegeben. Im Berner Liebefeldquartier geriet infolge dessen ein Dachstock in Brand. Auch traten vereinzelt Bäche über die Ufer und Bäume kippten um. Meldungen zu Verletzten liegen der Kantonspolizei keine vor.
Ebenfalls wegen des Unwetters kam es am Sonntagmorgen im Raum Bern beim Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS zu grösseren Verspätungen. Die Strecken zwischen Fraubrunnen und Schönbühl respektive Jegenstorf und Schönbühl waren unterbrochen, wie das Unternehmen mitteilte. Es verkehrten Ersatzbusse.
Blitze sorgten für Stromausfall
Bereits in der Nacht auf gestern und am frühen Morgen wurden Teile der Schweiz von heftigen Unwettern überzogen. In der Urner Gemeinde Attinghausen sorgte ein Blitz für einen zweistündigen Stromausfall. Danach war das ganze 1600-Einwohner-Dorf bis 5 Uhr ohne Strom.
In Deutschland und Frankreich sind gestern bei Blitzeinschlägen 46 Menschen verletzt worden. Die meisten Opfer sind Kinder. In Polen kam ein Wanderer durch einen Blitzschlag ums Leben. (gru/noo/stj/SDA)