Der Winter hat der Schweiz einen gefährlichen Wochenanfang beschert. Schweizweit klagen BLICK-Leser über rutschige Trottoirs und vereiste Autobahnen.
Im Laufe der Woche wird es zwar wärmer. Die Glätte-Gefahr hält aber noch mehrere Tage an. Das bestätigt Meteonews-Sprecher Roger Perret: «Die Frostgefahr bleibt bis Donnerstag bestehen. Sie wird zwar kleiner, Autofahrer müssen aber damit rechnen, dass es an exponierten Lagen rutschig und eisig glatt bleibt.»
Auch TCS-Sprecher Daniel Graf warnt: «Man muss derzeit immer mit Schnee und sogar gefrorenen Stellen rechnen.» Er empfiehlt deshalb, die Fahrweise den Umständen unbedingt anzupassen. Sprich: Tempo reduzieren und Abstand vergrössern.
Ruhe bewahren, auskuppeln und vollbremsen
Kommt man dennoch in eine Schleuder-Situation, empfiehlt Graf drei Schritte: «Ruhe bewahren, auskuppeln und voll auf die Bremse treten, bis das Fahrzeug steht.»
Durch hastige und starke Lenkbewegungen könne man die Situation verschlimmern. Das gelte auch für das Power-Steering (Lenken mit dem Gaspedal). «Das gelingt nur äusserst geübten Fahrern», sagt Graf. Das könne man in einem Winterfahrkurs mit professionellen Instruktoren lernen.
Wichtig ist auch, dass das Fahrzeug winterfest ist. Dazu gehören Winterreifen mit einer Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern und das Freikratzen von Autoscheiben. Bei Winterpneus empfiehlt der TCS die bewährte O-O-Faustregel: «Von Oktober bis Ostern.»
«Gucklochfahrer gefährden sich selbst und auch andere Verkehrsteilnehmer», betont Graf. Auch dürfe man das Scheibenwischwasser nicht vergessen. Graf erklärt: «Zur Zeit wird gesalzen, da sind die Scheiben sehr schnell so schmutzig, dass man nichts mehr sieht.»
Bei prekären Verhältnissen umsteigen
Schlau durch den Winter komme man zudem, wenn man sich gut vorbereitet. Dazu gehört nicht nur, am Morgen mehr Zeit für den Arbeitsweg einzuplanen. Graf empfiehlt: «Man kann die Scheiben mit Planen abdecken, das erspart am Morgen das Schneekratzen.»
Bei besonders prekären Verhältnissen empfiehlt selbst der Verkehrsclub, dass man sich einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmitteln überlegen könnte.
Geboten ist auch maximale Konzentration. «Während der Fahrt sollte man keine Handys bedienen, nicht essen und nicht trinken.» Auch dürfe man sich nicht auf technische Helfer wie Fahrassistenzsysteme verlassen. Graf begründet dies damit, dass die Technik bei Eis und Schnee an ihre Grenzen stösst.
«Drahtesel lieber stehen lassen»
Schnee und Eisglätte behindern nicht nur Autofahrer. Auch für Velofahrer hat Graf einige Empfehlungen: Nebst warmer Schutzkleidung sei es sehr wichtig, dass die Lichter funktionieren und man gesehen wird. Noch besser werde man jedoch mit reflektierender Kleidung gesehen – das gelte auch für Fussgänger.
Im Zweifel empfiehlt Graf jedoch, den Drahtesel lieber stehen zu lassen. Bei Schnee und Eis sei es nämlich noch schwieriger ein Velo zu beherrschen als ein Auto. (pma)