Bauer Bernhard W.* (51) aus Zeiningen AG steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Am Samstagnachmittag war der Landwirt mit seinem schwer beladenen Geländewagen am Waldrand unterwegs, als er einen heftigen Schlag hörte: «Plötzlich hat es laut geknallt», erinnert er sich. Bernhard W. stieg aus – und sah zwei Mädchen (7 und 11) sowie einen Knaben (14) mit zum Teil schweren Verletzungen im Schnee liegen.
Die Kinder waren mit ihren «Füdlibobs» einen steilen, eisigen Fussweg hinuntergesaust, der im rechten Winkel in das Strässchen mündet. Ausgerechnet als Bauer W. mit seinem Pick-up vorbeifährt, schiessen die Schlitten auf die Strasse. Für den Fahrer ist klar: «Ich hatte keine Chance. Ein Busch versperrt die Sicht auf die Schlittelbahn. Ich sah die Kinder erst nach der Kollision.»
«Sie rasselten seitlich in meinen Truck»
Der Bauer erklärt weiter: Nicht er habe die Kinder gerammt, sondern diese seien seitlich in seinen Truck gerasselt. «Sie haben das Fahrzeug etwa auf Höhe der Hinterachse getroffen, glaube ich. Der Bub könnte direkt ins Hinterrad geknallt sein.» Er sei auf der teils schneebedeckten Strasse sehr langsam gefahren, so W.: «Die waren mit ihren Schlitten sicher schneller unterwegs als ich. Aber natürlich tut es mir leid, was passiert ist.»
Die Kantonspolizei Aargau gibt noch keine Details zum Unfallhergang bekannt. «Die Auswertung der Spuren läuft noch», so Sprecher Roland Pfister. Fest steht: Den Führerausweis musste Bauer W. vorübergehend abgeben.
«Die Kinder waren bei Bewusstsein»
Als ehemaliger Feuerwehrmann habe er sofort erste Hilfe geleistet, sagt Bernhard W. «Es hat schlimm ausgesehen, aber die Kinder waren immer bei Bewusstsein.» Vor allem den 14-jährigen Buben hat es heftig erwischt. «Er war wohl an der Spitze der Dreiergruppe.»
Der Teenager musste mit einem Helikopter ins Spital geflogen werden, konnte bis jetzt noch nicht wieder nach Hause. Er befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Seine 11-jährige Schwester und das andere Mädchen durften das Spital bereits wieder verlassen.
Bernhard W. hatte kurz Kontakt mit den Eltern der verletzten Geschwister. «Der Bub ist auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe, dass ich die Familie bald besuchen kann», sagt er erleichtert.
*Name der Red. bekannt
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