Er übt scharfe Kritik
Luzerner Kantonsrat Urban Frye tritt aus der Grünen Partei aus

Der Grüne Luzerner Kantonsrat Urban Frye tritt aus der Partei aus. Grund dafür sei das ideologisch pazifistische Verhalten der Partei gegenüber der Ukraine, sagte der 61-Jährige in einem Interview mit CH Media.
Publiziert: 30.09.2023 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2023 um 12:38 Uhr
Im Luzerner Kantonsrat haben die Grünen neu nur noch elf der 120 Sitze. (Archivaufnahme)
Foto: URS FLUEELER

Die Grünen hätten auf nationaler wie auf kantonaler Ebene die Bedeutung des Ukrainekriegs nicht erkannt, sagte Frye in dem Interview. Sie seien in einer ideologischen pazifistischen Blase gefangen.

Weil die Grünen gegen die Lieferung oder den Wiederexport von Waffen seien, würden sie der Ukraine faktisch das Recht zur Selbstverteidigung absprechen und unheilige Allianzen mit Putin-Versteherinnen und -verstehern eingehen, sagte Frye. Sie machten sich damit mitschuldig an der Deportationen von Kindern und der Vergewaltigungen von Frauen.

Frye gehört dem Kantonsrat seit 2017 an. Er will in diesem als Parteiloser weiter politisieren, überlegt sich aber einen Anschluss an die GLP- oder Mitte-Fraktion. Er findet, dass bei den Bürgerlichen eine «gesündere Streitkultur» herrsche als bei den Grünen. Er setzte sich weiterhin für grüne Anliegen ein, er setzte aber auch auf Eigenverantwortung. Er sei dagegen «immer gleich nach dem Staat zu rufen».

Frye setzt sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine für die Kriegsvertriebenen ein. So unterstützt er ukrainische Musikstudentinnen und -studenten und hat im Luzerner Stadtteil Reussbühl ein ukrainisches Kulturzentrum mitaufgebaut. (SDA)

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