Verbindungen zum IS und Al-Kaida
Bundesanwaltschaft klagt gegen mutmasslichen Islamisten (26) aus Schaffhausen

Ein Türke aus Schaffhausen soll IS-Propaganda betrieben haben – unter anderem habe er eine minderjährige Person dazu motiviert, nach Syrien zu reisen, um sich der Terror-Organisation anzuschliessen. Nun muss er sich am Bundesstrafgericht verantworten.
Publiziert: 20.12.2022 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2022 um 16:35 Uhr
Das Strafverfahren läuft seit Oktober 2019. Nun wird sich der mutmassliche Islamist vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten müssen.
Foto: keystone-sda.ch

Die Bundesanwaltschaft hat einen Türken (26) wegen der Unterstützung terroristischer Gruppierungen angeklagt. Der Mann wohnt im Kanton Schaffhausen. Die Vorwürfe sind vielfältig.

Der Beschuldigte soll unter anderem eine minderjährige Person darin bestärkt haben, in den Einflussbereich des IS in Syrien zu reisen. Die in Österreich wohnhafte Person sei jedoch noch vor der Ausreise verhaftet worden.

Zur Unterstützung von IS und Al-Kaida habe der Beschuldigte eine eigene «Medienagentur» geschaffen, heisst es weiter. Er soll entsprechendes Propagandamaterial übersetzt, bearbeitet und über seine Social-Media-Kanäle verbreitet haben.

Auch materiell soll der 26-Jährige den IS durch das Sammeln von Spenden unterstützt haben. Gemäss Mitteilung sollte das Geld IS-Leuten in Gefangenenlagern zukommen, um diesen die Flucht zu ermöglichen.

Die Bundesanwaltschaft klagt ihn zudem wegen zahlreicher verbotener Gewaltdarstellungen auf Videos und Bildern an, die bei ihm gefunden wurden. Diese hatte er abgespeichert und ein Bild einer anderen Person zugänglich gemacht.

Das Strafverfahren lief seit Oktober 2019. Der 26-Jährige wird sich am Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten müssen. Die Strafanträge gibt die BA erst am Prozess bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung. (SDA)

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