Fabienne W.* erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schaffhauser Behörden. Nach einer mutmasslichen Vergewaltigung wird sie im Dezember 2021 von einem Anwalt in seine Wohnung eingeladen. Dort wird sie von drei Männern spitalreif geprügelt.
In der «SRF Rundschau» wurden die verstörenden Aufnahmen zweier Überwachungskameras erstmals veröffentlicht. Sie zeigen die ungeheuren Misshandlungen, die die Hobby-Musikerin im Dezember 2021 erdulden musste.
Der Vorwurf der Frau an die Schaffhauser Strafverfolgungsbehörden: Obwohl ihre Peiniger den Ermittlern bekannt sind, würden diese mit Samthandschuhen angefasst werden. Dabei bekommt sie Unterstützung vom renommierten Strafverteidiger Konrad Jeker. Er sagt: Das Vorgehen der Schaffhauser Polizei sei «unglaublich». Es widerspreche kriminalistisch den gängigen Standards.
Bewilligungsgesuche seien eingereicht worden
Auch von der Bevölkerung erhält Fabienne W. Support. Am Samstag soll es zu einer Demonstration kommen. Dann «machen wir vor den Toren der Schaffhauser Polizei unserer Enttäuschung Luft», heisst es in einem Aufruf, der in den sozialen Medien geteilt wird. «Wir können nicht fassen, was die Verantwortlichen hier abgezogen haben und sind entsetzt über die fragwürdige Arbeit der Schaffhauser Polizei und ihrer offensichtlichen Ungleichbehandlung der Bevölkerung, welche klar aufgezeigt wurde.»
Bewilligungsgesuche seien eingereicht worden, heisst es weiter. «Bringe deine Freund*innen, deine Kinder, deine Oma und alle, die du kennst, mit.» Noch ist nicht bekannt, ob die Demo genehmigt wurde.
Die Behörden weisen sämtliche Vorwürfe als haltlos und falsch zurück. In der von der «Rundschau» veröffentlichten Stellungnahme heisst es: «Von einer mehrfachen Befehlsverweigerung durch die Schaffhauser Polizei könne nicht ansatzweise gesprochen werden.» Die Vorwürfe würden in keinster Weise zutreffen.
* Name bekannt