Rauchen verboten – so lautet die Vorschrift seit heute am Bahnhof Stadelhofen in Zürich. Das Gebäude, die Perrons, alle Zugänge und das gesamte Untergeschoss sind jetzt rauchfrei.
Es handelt sich jedoch nur um eine mehrmonatige Testphase. Durch das Erweitern der rauchfreien Zone möchten die SBB die Sicherheit und Sauberkeit in den Bahnhöfen verbessern. Und ganz nebenbei auch die Reinigungskosten in Millionenhöhe einsparen.
Bahnhofaufenthalt für Nichtraucher angenehmer
Der rauchfreie Bahnhof kommt bei den Pendlern positiv an. «Die Raucher werden sich anpassen müssen», sagt Reto Hofstetter (49). Der Lehrer, selbst Raucher, ist der Meinung, dass der Bahnhofaufenthalt für Nichtraucher nun angenehmer sei.
Nathalie Blaser (45) stimmt zu: «Als Nichtraucherin finde ich das Rauchverbot angenehm. In den Zügen und Restaurants darf man ja auch nicht mehr rauchen.»
Beide Befragten sind sich einig, dass diese Testphase mittelfristig an allen grösseren Bahnhöfen umgesetzt werde. «An kleineren Stationen ergibt das aber weniger Sinn», meint Hofstetter.
Rauchverbot hält Raucher nicht vom Rauchen ab
Längst nicht alle sind mit dem Rauchverbot zufrieden. «Ich finde das Verbot übertrieben», entgegnet Carsten Bremer (54), der selbst seit 15 Jahren Nichtraucher ist. Man würde durch die Kollektivstrafe die Falschen erwischen. Ob die SBB damit Kosten sparen könnten, sei ebenfalls fragwürdig: «Die Gleise müssen trotzdem noch gesäubert werden.»
Eine Gruppe Gymnasiasten stellt sich zudem die Frage, ob es den Nichtrauchern am Bahnhof Stadelhofen wirklich an frischer Luft fehle. «Obwohl ich das Verbot als legitim erachte, werden Freiheiten von Rauchern immer weiter eingeschränkt. Ausserdem wird das Rauchverbot keine Raucher vom Rauchen abhalten», unterstreicht Lyss Berrez (17), Gymnasiastin an der Kantonsschule Stadelhofen. (krj/szm)