Am Samstagabend waren in der Schweiz merkwürdige Objekte am Himmel zu sehen. Mehrere Leser berichteten von einer Lichterkette, die mal in der Deutschschweiz, mal in der Westschweiz gesehen wurde. «Aufgekettet wie an einer Perlenschnur, mindestens 30 Lichter», schrieb ein Leser. «Was sind das für Objekte und wohin fliegen sie?», fragte ein anderer.
BLICK weiss: Es sind Satelliten. Und sie gehören Elon Musk. Seit Januar lässt der Tesla-CEO 60 Satelliten über unsere Köpfe rasen. Mit dem Projekt «Starlink» will der Multimilliardär die Erde mit schnellem und günstigem Internet versorgen. Besonders in Gegenden, die bisher keine Kabelverbindungen haben – was auf weite Teile Afrikas oder Schiffe auf hoher See zutrifft. Um das zu erreichen, fliegen die Satelliten in einer deutlich niedrigen Umlaufbahn als gewöhnliche Satelliten, was für verkürzte Übertragungszeiten sorgt.
12'000 Satelliten ins All
Im Mai vergangenen Jahres wurden die ersten 60 Satelliten ins All geschossen, bei den am Samstag in der Schweiz gesehenen handelt es sich um die dritte Ladung. Das Schauspiel dürfte sich noch einige Male wiederholen. Insgesamt will Musk mindestens 12'000 Satelliten über der Erde verteilen.
Musk hofft, dass Starlink spätestens 2030 global einsatzfähig ist. Allerdings hat er schon oft viel zu positiv geschätzt, wenn es um seine eigenen Projekte ging.
Ein humanitäres Projekt ist Starlink zudem keineswegs. Um die Signale aus dem All zu empfangen, braucht es Empfangsgeräte. Diese dürften nach heutigen Schätzungen rund 200 Dollar kosten. In Afrika entspricht das vielerorts einem Jahreslohn.