Samuel T. muss 18 Monate ins Gefängnis
Knallerurteil gegen Pyro-Teufel

Das Bundesstrafgericht hat einen 24-jährigen Fan des FC St. Gallen zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten verurteilt. Samuel T. warf im Februar 2016 während eines Spiels zwischen dem FC Luzern und dem FC St. Gallen vier Pyrogegenstände aufs Feld.
Publiziert: 09.08.2017 um 23:54 Uhr
|
Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:38 Uhr
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Pyro-Teufel Samuel T. (24) muss wohl hinter Gitter.
Foto: Yvonne Leonardi
Michael Sahli

Der Pyro-Teufel von Herisau muss hinter Gitter. Das Bundesstrafgericht hat den FC-St.-Gallen-Fan Samuel T.* (24) gestern zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten verurteilt. Davon muss der 24-Jährige 18 Monate absitzen. Es ist das erste Mal, dass ein Pyro-Werfer zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde! Damit nicht genug: Das Gericht verurteilte den Chaoten zu 180 Tagessätzen à 50 Franken und zu einer Busse von 700 Franken.

Samuel T. hatte im Februar 2016 das Stadion des FC Luzern mit einem massiven Knallkörper zum Beben gebracht. Zuschauer zuckten zusammen, Kinder weinten vor Schock. 

Auf den Sitzplätzen neben den St. Galler Fans wird ein Mann (49) schwer am Ohr verletzt: Er erleidet einen massiven Hörverlust und muss operiert werden – die Explosion hat an seinem Gehör bleibende Schäden verursacht. Ihm muss der Pyro-Teufel nun eine Genugtuung von 12'000 Franken zahlen.

Der Richter führte in der Urteilsverkündung aus, dass es sich bei den beiden auf das Spielfeld geworfenen Kreiselblitzen um Sprengstoffe handle. Samuel T. habe sich daher der mehrfachen Gefährdung durch Sprengstoffe in verbrecherischer Absicht schuldig gemacht.

Verurteilt wird der Pyro-Teufel auch wegen schwerer Körperverletzung aufgrund des verursachten Hörschadens beim Zuschauer, mehrfacher Sachbeschädigung und mehrfacher Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz.

Die Bundesanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren beantragt. Die Verteidigerin plädierte in den wesentlichen Punkten auf Freispruch. Allein der durch die Sprengkörper verursachte Sachschaden am Rasen in der Höhe von 800 Franken wurde anerkannt.

Immerhin: Dank Videoüberwachung konnte der Ostschweizer rasch überführt werden. Noch könnte Samuel T. einer Gefängnisstrafe entgehen: Die Verteidigerin des Pyro-Teufels hat angekündigt, das Urteil möglicherweise weiterzuziehen.

Hans-Jürg Käser, Präsident der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), freut sich über das Urteil: «Das geht in die richtige Richtung – ein starkes Zeichen!» Das Urteil sei auch ein wichtiges Signal, dass die Justiz nicht wegschaue. 

*Name der Redaktion bekannt

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Klubs müssen jetzt aufwachen

Fertig lustig. Das Bundesstrafgericht hat mit dem Urteil gegen Pyro-Teufel Samuel T. einen Knaller abgefeuert, der hoffentlich die ganze Fanszene der Schweiz wachrüttelt. Erstmals hat sich die Bundesanwaltschaft einen Pyro-Teufel vorgeknöpft. Erstmals hat das Bundesgericht über einen von ihnen urteilen müssen. Und dabei gleich ein deutliches Zeichen gesetzt. Ein Zeichen, das überfällig war.

Denn seit gestern sind die Pyromanen in den Fankurven der Schweiz gewarnt: Pyros abfeuern und Menschen gefährden ist kein Spass. Kein harmloser Bubenstreich im Taumel der Emotionen. Nein. Pyro-Werfer sind Kriminelle. Sie können in den Knast wandern!

Mit Samuel T. haben die Chaoten jetzt ein abschreckendes Beispiel. Bleibt zu hoffen, dass nun auch die Vereine aufwachen. Der FC Luzern hat in Zusammenarbeit mit der Polizei mustergültig vorgeführt, wie Chaoten zu identifizieren sind. Dass sie zur Rechenschaft gezogen werden können. Zeit, dass die restlichen Klubs ob diesem Knaller aufwachen und ihre Verantwortung wahrnehmen.

Fertig lustig. Das Bundesstrafgericht hat mit dem Urteil gegen Pyro-Teufel Samuel T. einen Knaller abgefeuert, der hoffentlich die ganze Fanszene der Schweiz wachrüttelt. Erstmals hat sich die Bundesanwaltschaft einen Pyro-Teufel vorgeknöpft. Erstmals hat das Bundesgericht über einen von ihnen urteilen müssen. Und dabei gleich ein deutliches Zeichen gesetzt. Ein Zeichen, das überfällig war.

Denn seit gestern sind die Pyromanen in den Fankurven der Schweiz gewarnt: Pyros abfeuern und Menschen gefährden ist kein Spass. Kein harmloser Bubenstreich im Taumel der Emotionen. Nein. Pyro-Werfer sind Kriminelle. Sie können in den Knast wandern!

Mit Samuel T. haben die Chaoten jetzt ein abschreckendes Beispiel. Bleibt zu hoffen, dass nun auch die Vereine aufwachen. Der FC Luzern hat in Zusammenarbeit mit der Polizei mustergültig vorgeführt, wie Chaoten zu identifizieren sind. Dass sie zur Rechenschaft gezogen werden können. Zeit, dass die restlichen Klubs ob diesem Knaller aufwachen und ihre Verantwortung wahrnehmen.

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