Sadomaso-Streifen
Verherrlicht «Fifty Shades of Grey» Vergewaltigung?

Geht es im Film um sexuelle Vorlieben oder um Missbrauch? Eine Reddit-Nutzerin findet klare Worte für «Fifty Shades of Grey».
Publiziert: 03.02.2015 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 06:03 Uhr
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Endlich gehts im neuen Trailer zu «Shades of Grey» ein wenig zur Sache.
Foto: Screenshot

Er sei nicht der «romantische Typ», sagt Christian Grey (Jamie Dornan) im Trailer zu «Fifty Shades of Grey». «Manche Leute sagen, ich hätte kein Herz. Anscheinend kennen sie mich gut.»

Grey ist herrschsüchtig, ein Sadist. Befriedigung findet er in der Unterwerfung anderer. Im Film zum Erotik-Bestseller gibt Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) ihre Autonomie an ihn ab. Sie lässt sich fesseln und auspeitschen. Eine Sexualpräferenz? Nicht für Reddit-Nutzerin Ahhidk: Für sie ist es häusliche Gewalt oder sexueller Missbrauch.

Die Sicherheit bleibt auf der Strecke

Die Beziehung zwischen Grey und Steele habe nichts mit den Sexspielen BDSM (Bondage, Domination, Sadismus, Masochismus) zu tun. Sie stelle BDSM gar in ein schlechtes Licht. Und Ahhidk geht noch einen Schritt weiter: Dass Grey seine Filmpartnerin mit Alkohol gefügig mache, sei Vergewaltigung.

Der Film romantisiere Missbrauch. Bei BDSM sei Sicherheit ein wichtiger Faktor. Mit einem Signalwort zeige der devote Partner an, dass er eine Handlung stoppen wolle.

Sexueller Missbrauch chic verpackt

Dass Milliardär Grey bei «Fifty Shades of Grey» in einer Szene über dieses Sicherheitswort hinweghöre, komme einem sexuellen Übergriff gleich, so die Reddit-Nutzerin. Studentin Steele zeige im Film Angst vor Grey, halte Dinge geheim, um ihn nicht zu verärgern – so, wie dies auch Missbrauchsopfer täten.

Eine von fünf Frauen erfahre in ihrem Leben häusliche Gewalt. Durch den Film könne der Eindruck entstehen, dass Gewalt und Herrschsucht eine Berechtigung hätten. Sexuelle Übergriffe könnten unter dem Deckmantel BDSM stattfinden und Menschen könnten verletzt werden.

Schauspielerin mehrmals verletzt

Ob Missbrauch oder Liebesspiel – klar ist, die Szenen aus «Fifty Shades» sind gefährlich. Schauspielerin Dakota Johnson wurde bei den Dreharbeiten mehrmals verletzt. Einmal erlitt sie gar ein Schleudertrauma. Wie hart der Film tatsächlich ist, sehen Schweizer Kinobesucher ab dem 12. Februar. Das Interesse am Streifen ist riesig. Der Trailer dazu ist mit 36 Millionen Klicks auf Youtube der meistgesehene 2014. (mad)

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